Das ist der Schinderhannes, der Lumpenhund, der Galgenstrick. Der Schrecken jedes Mannes und auch der Weiberstück!
Seit meiner Recherche und der Wanderung auf dem Schinderhannespfad im Hunsrück geistert mir sowohl die Melodie als auch der Text von Carl Zuckermayer ständig durch meine Hirnwindungen, und meine Lippen pfeifen fröhlich die heitere Anekdote des Schinderhannes.
Chronologie - Ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit!
Johannes Bückler, besser bekannt als der Schinderhannes, wurde zwischen den Jahren 1778/1779 („vermutlich“) im Taunusort Miehlen geboren. Laut Überlieferung verlässt die Familie 1784 den Taunus, um sich einige Jahre in Polen anzusiedeln. Im Jahre 1792 kehren die Eltern Johann und Anna Maria Bückler (geb. Schmitt) mit ihrem Sprößling Johannes nach Deutschland zurück. Im ehemaligen Heimatort des Vaters in Merzweiler lässt sich die Familie kurzzeitig nieder.
(*Merzweiler liegt am Jeckenbach in der Westpfalz zwischen dem Pfälzerwald und dem Hunsrück.)
Nach einem erneuten Ortswechsel verlässt der junge Johannes die Familie. 1796 beginnt er eine Lehre als Abdecker (mancherorts auch Schinder genannt) in der Abdeckerei Nagel in der Hunsrück-Gemeinde Bärenbach, worauf der Name „Schinderhannes“ Rückschlüsse zulässt.
Erste Diebstähle und bedeutende Beutezüge des Schinderhannes nehmen immer größere Ausmaße an. Am 12. August ermordet er gemeinsam mit dem ‚alten Schwarzpeter‘ den Juden Simon Seligman. 1799 erfolgt die Verhaftung und somit die Inhaftierung im Gefängnis von Simmern, dem heutigen „Schinderhannesturm“. Am 14. August 1799 gelingt eine erneute Flucht.
Zu Ostern im Jahre 1800 verliebt sich der Schinderhannes während eines Aufenthalts auf dem Wickenhof in Juliana Blasius, auch bekannt als „Julchen“.
Trotz seiner Verliebheit ist die kriminelle Zukunft des Johannes Bückler, Schinderhannes, bereits vorgezeichnet.
Weitere Einbrüche, Verhaftungen, Gefängnisausbrüche, Raubüberfalle, gewaltsame Erpressungen und Raubmorde pflastern den Weg des Schinderhannes. Das jähe Ende folgt am 16. Juni 1802 mit der Auslieferung an die Franzosen und seiner endgültigen Inhaftierung in den Mainzer Holzturm. Nach Verkündigung des Todesurteils wird der Schinderhannes am 21. November 1803 mit dem Fallbeil in Mainz hingerichtet.
Ungeachtet aller Straftaten – mindestens 211 nachgewiesene Delikte – eeilt dem Schinderhannes ein glorifizierter, teils schwärmerischer Ruf voraus. Nicht zuletzt nennt man ihn deshalb auch zuweilen „den Robin Hood des Hunsrück“.
Informationen & Kurzfacts zur Tour:
Auf insgesamt 37 Kilometern führt der Schinderhannespfad als Streckenwanderweg kreuz und quer durch den Hunsrück, tangiert dabei das Gebiet des Naturparks Sonnwald/Nahe und schließt somit als Verbindungsweg die Distanz zwischen dem Saar-Hunsrück-Steig und dem Soonwaldsteig.
Mal idyllisch durch wildromantische Bachtäler, mal auf aussichtsreichen Höhenzügen wandernd, gilt es 392 Höhenmeter im Aufstieg und 545 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen. Beginnend am Portal der Traumschleife Burgstadt-Pfad in Kastellaun zieht die Route, die als Zweitagestour konzipiert wurde, in Nord-Süd-Richtung zum Zwischenziel nach Simmern und findet ihren Ausklang in Gemünden.
Etappe: | Startpunkt: | Endpunkt: | Wegstrecke: | Gehzeit: |
---|---|---|---|---|
1. | Kastellaun | Simmern/Hunsrück | 19 Kilometer | ca. 5 Stunden |
2. | Simmern/Hunsrück | Gemünden | 18 Kilometer | ca. 4,5 Stunden |
An- & Abreise mit ÖPNV:
Die Anreise mit dem Bus ist möglich. Je nach Ausgangspunkt sind Umstiege notwendig.
Weitere Bushaltestellen finden sich im Wegeverlauf meist in gut erreichbarem Abstand.
www.vrminfo.de
An- & Abreise mit PKW:
Bei An- & Abreise mit dem PKW bieten sich folgende Parkmöglichkeiten:
Zusätzliche Parkmöglichkeit - Zwischenziel in Simmern:
Bei der Streckenplanung können zudem die Parkmöglichkeit am Hotel Bergschlösschen in Simmern und der ‚Taxitransfer‘ des Taxisunternehmens Klumb genutzt und gebucht werden.
Sehenswürdigkeiten & Highlights:
Entlang der Wegstrecke entdecken wir unter anderem die Burg Kastellaun sowie die romantische Teichanlage Klingelfloß. In der Kreisstadt des Rhein-Hunsrück-Kreises in Simmern erwarten uns das Schloss Simmern mit dem Hunsrück-Museum sowie der Schinderhannesturm. Weitere Highlights sind zudem das Kloster Ravengiersburg (Hunsrück-Dom) in der gleichnamigen Ortsgemeinde und am Zielort in Gemünden das dortige Schloss Gemünden.
Die Etappen des Schinderhannespfad's und meine Erlebnisse:
Etappe 1 - von Kastellaun nach Simmern!
Der Hunsrück, ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderfreuden. Atemberaubende Weitsichten über Gebirgszüge, Täler sowie Bach- und Flusslandschaften bilden ein einzigartiges Arrangement.
Als eine der vielseitigsten und beliebtesten Wanderregionen lockt der Hunsrück jährlich etliche Wanderer auf seine Wanderwege. Und doch finden sich abseits des allgemeinen ‚Mainstreams‘ und der touristisch erschlossenen Gebiete etliche Wanderrouten, die Ruhe und Natur pur bieten.
Jetzt aber los! Schinderhannes, nimm Dich in Acht, wir kommen!
Oh, da ist sie wieder die Melodie des Schinderhannesliedes, das mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht. Mit diesem Ohrwurm im Gepäck erkunden Wanderpfote Luke und Frauchen also die nächsten zwei Tage den Schinderhannespfad von Kastellaun bis zum Endziel in Gemünden.
Nach dem Taxitransfer von Simmern nach Kastellaun starten wir unsere Wanderung am Portal am Alten Bahnhof in Kastellaun. Mit Wanderlust legen wir eine kurze Strecke durch den Ort zurück, passieren das Haus ‚FUNtasie‘ und folgen der Beschilderung des Schinderhannespfads auf die Wanderroute.
Noch auf urbanem Gelände zugange, stimmt uns das Plätschern des Trimmbachs auf die nachfolgende Wanderroute ein. Neben dem Schinderhannespfad gesellt sich kurzfristig die Traumschleife ‚Burgstadt-Pfad‘ (inklusive dem Sturmwurfpfad Kyrill) zu uns. Mit dem ‚WaldAbenteuer Park‘ ziehen wir endgültig in die Natur und entern den ‚Landreit Graben‘.
Wanderpfote Luke!
Mein Wanderbegleiter alias Wanderpfötchen Luke hat sich zu einem tollen Wanderhund entwickelt. Es macht ausgesprochen viel Freude, zu sehen, wie er mittlerweile jeden Wanderweg mit Bravour meistert.
Im weiteren Verlauf zeigt sich die Wegführung recht abwechslungsreich. Mal wandern wir über breite Forstwege, gefolgt von netten Pfaden. Dank des Regens der letzten Tage ist zum einen der Untergrund an einigen Stellen zwar ziemlich matschig, zum anderen kündigen die ersten Herbstboten jedoch den herannahenden ‚Indian Summer‘ (einer meiner liebsten Jahreszeiten) an.
Auch im Staatsforst Kastellaun macht sich der Herbst mittlerweile breit und zaubert traumhafte Pilzformationen hervor.
Auf geht's Richtung Laubach!
Mit Luke im Kanon den Schinderhannes-Gassenhauer singend (na, habt Ihr jetzt Kopfkino?) queren wir die Landstraße (L 219), ziehen in der Ortsrandlage von Gammelshausen an der ‚Schutzhütte Hollnich‘ vorbei und wandern weiter Richtung Laubach. Schließlich erreichen wir die verschlossene Schutzhütte Laubach mit großzügig angelegtem Rast- und Grillplatz. Hundepfote Luke und ich schlagen die Rastmöglichkeit allerdings dankend aus und wandern frohen Mutes weiter.
Schutzhütte Laubach in der Ortsrandlage des gleichnamigen Seelenörtchens Laubach mit 442 Einwohnern.
Über der Landschaft liegt heute ein Schleier aus Nebel. Dieser verleiht der Wanderung eine ganz besondere Magie.
Erneut überqueren wir die L 219 und wandern im Anschluss über den taubedeckten Wiesenweg bis zur Kreisstraße 28, die es ebenfalls zu überqueren gilt. Nachfolgend nehmen uns teils breite Waldwege in Empfang. Jetzt im Verbund mit dem Schinderhannespfad und der Traumschleife ‚Klingelfloß‘ passieren wir die Laubacher Wohnplätze „Gesellschaftsmühle“ und „Grundhöfe“ und lassen uns von der ausgezeichneten Wegemarkierung zur ehemaligen Waldarbeiter- und Schutzhütte Klingelfloß geleiten.
Ein sehr emotionaler Moment. Einst war die Traumschleife einer der letzten Wanderungen, die wir mit Spike
(Lukes Onkel) unternommen haben. Mit einem lachenden und weinenden Auge lassen wir die schöne Erinnerung auf dem Teilabschnitt der Traumschleife Revue passieren.
Na, was hört, sieht und riecht das Wanderpfötchen denn da? Zeitung lesen in Hundemanier!
Schutzhütte Klingelfloß!
Im steten Wechsel von verträumten Pfaden, Wald- und Wiesenwegen führt uns die Wanderroute durch das schöne Osterkülzbachtal bis kurz vor Neuerkirch.
Zu dieser Zeit meldet sich auch der ‚Kleine Hunger‘ zu Wort und verlangt eine Pause. In der anvisierten Grillhütte in der Gemeinde Külz geben wir dem Verlangen der inneren Stimme nach und verspeisen genüsslich unseren mitgebrachten Proviant.
Frisch gestärkt, den Wanderucksack geschultert und mit Elan folgen wir dem Schinderhannespfad anschließend über Külz-Gass hinauf zum Hüttenberg. Bei klarer Sicht bietet der aussichtsreiche Höhenzug Ausblicke über den Soonwald und den Lützelsoon. Wir konnten heute den Ausblick aufgrund des Nebels nur schemenhaft erahnen.
Noch immer in bester (Wander-) Laune passieren wir im weiteren Fortgang schmucke Gärten sowie den Friedhof und Sportplatz von Kümbdchen, queren erneut die Landstraße und folgen dem Wegverlauf Richtung Dillingsmühle in der Auenlandschaft des Külzbachtals.
Endspurt!
Schneller als gedacht, steht uns schon bald der Endspurt bevor. Talaufwärts durch den Wald führt uns alsbald ein Pfad hinunter zu ‚Berthas-Ruh‘, um zum Abschluss der ersten Etappe nochmals leicht bergauf zum Hotel Bergschlösschen zu führen, in dem Luke und ich den ersten Tag gemütlich ausklingen lassen.
Weiter geht's! Etappe 2 - von Simmern nach Gemünden!
Nach einer geruhsamen Nacht im Hotel starten wir morgens mit Sonnenschein und blauem Himmel auf die zweite Etappe des Schinderhannespfads. Zunächst die urbane Kleinstadt als Geräuschkulisse im Hintergrund, wechseln wir schon bald auf nette Wiesenwege und erhaschen an der ‚Simmerbach Aue‘ sogleich die ersten Fotomotive.
Wer den Blog regelmäßig verfolgt, weiß, dass ich es liebe, Kühe zu fotografieren.
Weiter geht's im Wandertakt!
In Begleitung des ‚Simmerbachs‘ verläuft die heutige Etappe abwechslungsreich über Wald- und Wiesenwege, hält urige, wurzelige, teils seilversicherte, felsige Pfade parat und glänzt mit imposanten Aussichtspunkten. Und wie könnte es anders sein? Auch herbstliche Motive geben sich wieder ein Stell-Dich-ein.
Zunächst weiter Richtung Ohlweiler wandernd, nehmen wir – jetzt gemeinsam mit der Traumschleife ‚Domblick‘ – schon bald den ersten malerischen, stetig steigenden Pfad in Angriff und werden für unsere Bemühungen auch gleich mit weiteren Pilzexemplaren und der Aussicht auf die umliegenden Dörfer belohnt.
Heute ist Wettergott Petrus sehr wohlwollend und schenkt uns Sonnenschein und warme Temperaturen. Dank der heutigen nebelfreien Aussicht liegt uns die Hunsrücklandschaft malerisch zu Füßen.
Der Wald bietet Fotomotive in Hülle und Fülle!
Herbstliebe!
Ich mag die oftmals unverhofften Details am Wegesrand. Es lohnt sich, achtsam durch die Natur zu wandern.
Der Herbst mit seinem unschlagbaren Farbspektrum zaubert die großartigsten Fotomotive hervor.
Dieses war der erste Streich, und der zweite folgt zugleich!
Getreu diesem Motto erobern wir nach einer kurzen Erholungsphase über einen Forstweg schon bald den nächsten wurzeligen und felsigen (teils seilversicherten) Pfad. Oben angekommen erwartet uns der Hünsrücker Höhenzug am ‚Schwarzen Kopf‘. Bei einer Trinkpause genießen wir erneut die herrliche Aussicht.
Bereits jetzt von der zweiten Etappe des Schinderhannespfad begeistert lustwandeln wir Schritt für Schritt Richtung Belgweiler und erreichen über den erholsamen Talweg am Griebenberg sowie eine kurze Waldpassage den Aussichtspunkt ‚Domblick‘ oberhalb der Hunsrückgemeinde Ravengiersburg mit dem gleichnamigen Kloster – welches auch unter dem Namen ‚Hunsrück-Dom‘ bekannt ist.
Der Hunsrück-Dom in Ravengiersburg!
Wissenswertes:
Der Ort Ravengiersburg verdankt seinen Namen dem ‚Edlen Rabangar‘, der im 10. Jahrhundert auf dem steilen Felsen über dem Simmerbach eine Burg erbaute. Im Jahre 1072 wurde zudem die Burgkapelle geweiht, und zwei Jahre später gründeten Graf Berthold und seine Gemahlin Hedwig das Augustiner-Chorherrenstift, das bis ins Jahr 1566 bestand. Danach ging der Besitz in die pfälzische Verwaltung über. Seit 1699 ist die Kirche katholische Pfarrei. 1920 übernahmen Missionare der Heiligen Familie die Klostergebäude und errichteten eine theologische Hochschule.
Von der mittelalterlichen Klosteranlage hat das doppeltürmige, 42 Meter hohe Westwerk mit zahlreichen Reliefs und Plastiken die Stürme der Zeit bis zum heutigen Tage überdauert. Das Kirchenschiff brannte jedoch mehrmals ab. Der Hochaltar mit der Kreuzigungsgruppe ist aus dem Jahre 1722, die prächtige Orgel entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Quelle: Verbandgemeinde Simmern-Rheinböllen
Im dichten Fichtendickicht nicken dicke Fichten tüchtig!
Nach Überquerung der Kreisstraße (K 58) erobern wir den Staatsforst Unterbrunnenwald. Durch das dichte Dickicht ergeben sich immer wieder neue Panoramablick hinüber zum Bauwerk des imposanten Klosters.
Soweit die Pfoten und Füße tragen!
Stets bemüht und voller Wanderlust marschieren Luke und ich weiter über die Höhen des Hunsrücks. Im weiteren Wechselspiel von Wald- und Wiesenwegen bietet die heutige Etappe ein abwechslungsreiches Portfolio.
Am Langenauer Berg queren wir den Simmerbach Richtung Teufelskopf, steigen über einen Waldweg eine Schlucht empor, halten in dem winzigen, südlich gelegenen Ravengiersburger ‚Weiler Neuhof‘ ein nettes ‚Schwätzchen‘ mit einem Einheimischen, entdecken springende Rehe und Wildschweinspuren und frohlocken bei der Aussicht in den Naturpark Soonwald/Nahe. Eindeutig ein perfekter Wandertag.
Endspurt zum Etappenziel!
Mit vereinten Kräften setzen Luke und ich schließlich zum Endspurt an.
Nach zwei Tagen Wandern auf dem Schinderhannespfad konnten wir reichlich neue Erinnerungsstücke sammeln und sind kurz vor dem Etappenziel dankbar für jede einzelne Sekunde. Deshalb genießen wir die letzten Kilometer in vollen Zügen. Talabwärts durch das Waldstück am ‚Aenzeler Berg‘ und vorbei am Hunsrückort Panzweiler ins Zenauer Tal erreichen wir schließlich die Ortschaft Gemünden mit Blick auf das gleichnamige Schloss.
Etappenziel - Schloss Gemünden im gleichnamigen Ort!
Wissenwertes:
Seit über einem halben Jahrtausend ist Schloss Gemünden im Familienbesitz der Eigentümerfamilie von ‚Salis-Soglio‘, die auch heute noch dort lebt und sich liebevoll um das Anwesen kümmert.
Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, befand sich Schloss Gemünden zur damaligen Zeit im Besitz des Adelsgeschlechts der Sponheimer. Von der Nahe bis zur Mosel errichteten sie somit eine regelrechte Befestigungslinie. Seit dem Jahre 1514 lässt sich die Geschichte von Schloss Gemüden lückenlos und gesichert zurückverfolgen. Weitere Informationen zur Historie und zur heutigen Nutzung findet Ihr HIER.
Quelle: Schloss Gemünden
Geschafft!
Mit Querung des Lametbaches mit Blick zur Mariensäule endet die Hauptstrecke des Schinderhannespfads an der Hauptstraße am Gemündener Hof. Am Bürgerhaus im alten Ortskern von Gemünden beginnt am Parkplatz die Traumschleife ‚Heimat‘.
Luke und ich nehmen zum Abschluss unsere Tour per Taxitransfer die Rückfahrt nach Simmern in Angriff und fahren mit vielen neu gewonnenen Eindrücken nach Hause.
Mein Fazit:
Zunächst einmal möchte ich auf die oft kritischen Rezensionen im Internet eingehen, die da lauten: „Im gesamten Wegeverlauf findet sich kein einziger Hinweis auf den Schinderhannes“.
Dem muss ich leider zustimmen. Als ‚Namensgeber‘ dieser Tour hätte ich mir unterwegs die ein oder andere Infotafel bezgl. der Geschichte des legendären Räuberhauptmanns gewünscht. So ist er nur im Geiste und mit dem Wissen meiner Recherche im Vorfeld mitgewandert. Das ist in der Tat etwas schade.
Mit seiner Gesamtlänge von 37 Kilometern ließe sich der Schinderhannespfad auch in einer sportlichen Tageswanderung absolvieren. Ich persönlich mag es aber etwas entspannter und möchte die Wegstrecke mit allen Sinnen genießen.
Die Wegstrecke ist sehr abwechslungs- und facettenreich. Wald- und Wiesenwege, urige Pfade sowie idyllische Bachtäler bieten immer wieder neue Aspekte. Im Sommer sind die freien Feldflächen sicherlich mancherorts eine Herausforderung, jedoch auch sehr aussichtsreich, was ich persönlich sehr gerne mag. Insgesamt punktet die zweite Etappe mit mehr Highlights. Dafür bietet die erste Etappe schönere Rastplätze. Alles in allem also eine gelungene Wanderroute, die entschleunigend und gleichzeitig belebend durch den schönen Hunsrück führt.
Die Wegstrecke ist durchgängig sehr gut ausgeschildert. Gute Kondition, Trittsicherheit und Proviant für unterwegs sind definitiv von Vorteil.
Hundetauglichkeit:
Mit einem geübten Wanderhund ist die Tour gut machbar. Aufgrund der Wegstrecke von 37 Kilometern ist jedoch gute Kondition gefordert. Auf den schmalen, teils steil abfallenden Pfaden ist Trittsicherheit erforderlich und ‚Wanderkommandos‘ wie beispielsweise ‚Vor‘ und ‚Warte‘ sind auf diesen Passagen von Vorteil. Die freien Feldflächen sind im Hochsommer für Hunde sicherlich ebenso eine Challenge. Die urigen Bachtäler bieten Gelegenheiten zum Pfotenkühlen. Wasser muss mitgenommen werden.
Einkehr- & Übernachtungstipps:
Adresse: Nannhausenerstraße 4, 55469 Simmern (Hunsrück)
Wir haben uns im Hotel Bergschlösschen sehr wohlgefühlt. Das Abendessen war reichhaltig und lecker. Morgens stand ein großes Frühstücksbuffet zur Verfügung. Rundum ein gemütliches Hotel am Ortsrand von Simmern.
Als Zwischenziel- und Startpunkt für ausgedehnete Wandertouren ideal gelegen.
Offenlegung: (unbezahlte Werbung)
Die oben genannte Veranstaltung/Wanderung enthält unbezahlte Werbung für die Region Hunsrück (www.hunsruecktouristik.de) und die vorgestellten Einkehrmöglichkeiten und Gastgeber. Der Artikel spiegelt meine persönliche Meinung und eigene Eindrücke wider.
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