Los geht's

Es ist Ende April. Die ersten Frühblüher und die unendlich erscheinenden Rapsfelder verwandeln die Landschaft in ein kunterbuntes Farbenmeer. Zudem ist heute ideales Wanderwetter. Also ausreichend Gründe, die Wanderschuhe zu schnüren und sowohl den Hundepfoten als auch den dazugehörigen Zweibeinern Bewegung an der frischen Luft zu verschaffen. Das heutige Ziel der Begierde ist die Traumschleife ‚Klingenfloß‘, die mit ihrem gemäßigten Wegeprofil auch für unseren Hundesenior Spike geeignet ist.

Rund um den Binnenberg wandern wir weiter und genießen auf der Hochebene die Aussicht über den leuchtend gelben Landstrich. Auch die Hunsrückorte Klosterkumbd, Laubach, Neuerkirch und Horn thronen auf dem aussichtsreichen Hunsrückplateau, das zudem einen tollen Ausblick bis in den Soonwald und Lützelsoon freigibt.

Nach einer peppigen Wiesenpassage leitet uns der Wegweiser in den Wald hinein. Lehrreiche Informationstafeln geben wissenswerte Details über das Ökosystem des Waldes und dessen Flora und Fauna preis.

Auf den nächsten Kilometern gestaltet sich der Wanderweg recht abwechslungsreich. Urige Pfade und kühlende Waldwege geben sich immer wieder die Klinke in die Hand. Einige kleine Bäche verlaufen zur Zeit als Rinnsal durch den Wald.

Im weiteren Verlauf der Traumschleife treffen wir zusätzlich auf einen Teilabschnitt des 37 Kilometer langen Schinderhannespfad's. Als Verbindungsweg schließt er die Lücke zwischen dem Saar-Hunsrück-Steig und dem Soonwaldsteig.

Kurzfristig als Weggemeinschaft vereint, folgen wir dem Routenverlauf nach einiger Zeit auf einen breiten Forstweg und lassen uns im gemütlichen Tempo der schnüffelnden Hundesnasen Richtung Laubach treiben. 

Grundhöfe und Gesellschaftsmühle in Laubach !

Die kleine Ortsgemeinde Laubach mit ihren aktuell 431 Einwohnern liegt in der Mittelgebirgslandschaft des Rhein-Hunsrück-Kreises. Geprägt wird das idyllische Ortsbild durch die zwei überragenden Kirchentürme des Ortes. Dies ist zum einen die katholische Kirche St. Stephan und zum anderen eine evangelische Kirche. Daneben gibt es ein Gemeindehaus, einen Kindergarten, einen Getränkegroßhandel, ein Trakehnergestüt sowie zwei Gaststätten. Zusätzlich finden sich die Anlagen der Wohnplätze „Grundhöfe“ und „Gesellschaftsmühle“. (Stand: April 2019)

Wir lassen den Ort hinter uns und erkunden weiterhin den Staatsforst von Klosterkumbd. Über herrliche Waldpfade erobern wir schließlich die Schutzhütte Klingelfloß, die sehr einladend daherkommt.

Nach einem gemütlichen Picknick und einer Erkundungstour rund um die Hütte marschieren wir uns auf den folgenden Wanderkilometer entspannt durch die Landschaft. Immer wieder erfreuen wir uns an liebvolle gestalteten Details.

Lächeln bitte! Bilderrahmen an den Napoleonstannen.

Typisch erprobte Wanderhunde !

Folgende Begebenheit: Die Hunde im flotten Marsch einige Meter vor uns. Wir erreichen eine Wegegabelung, und was machen die Hundepfötchen? Diese biegen ganz selbstverständlich links ab, queren die Holzbrücke und folgen anstatt dem Forstweg dem parallel verlaufenden Pfad. Ganz nach dem Motto: Premiumwanderwege führen meist über Pfade. Tja, haben Sie ja auch recht. Ich musste laut los lachen. Manchmal glaube ich echt, meine Wanderpfoten können lesen, vor allem die Wegemarkierungen. Diese herzallerliebsten Racker.

Begleitet vom erdigen Aroma des Waldes folgen wir unseren Wanderpfötchen artig über den markierten Pfad. 

Ausgestattet mit Wanderlust treffen wir im weiteren Verlauf an der ehemaligen Teichanlage des Zisterzienserklosters Kumbd ein. Nach Aufgabe der Teichanlage seitens des Klosters wurden die Teiche der Natur überlassen, blieben jedoch in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Einige der artenreichen Teiche bieten jetzt einen Lebensraum für Vögel, Libellen, Amphibien sowie für mehrere Molcharten.

Oh ein Teich, hurra ein Teich. Spike's Gedankengang!

Mit etwas Überredungskunst und im Nachgang mit einem etwas strengeren Tonfall von Frauchen gelingt es, Spike aus dem Wasser zu locken. Dem Schicksal wohl oder übel gefügt, schultern wir unsere Rücksäcke und wandern über urige Holzstege und Waldwege durch den Gemeindewald von Laubach und Klosterkumbd.

Endspurt!

Durch Misch- und Nadelwälder, die im Sommer kühlenden Schatten spenden, legen wir die letzten Kilometer zurück und finden uns abermals in einem rauschend gelben Potpourri der Rapsfelder von Klosterkumbd wieder.

Zum Abschluss vereint der feine Wanderweg nochmal alle Dinge, die einen Wanderweg besonders machen. Am Wanderparkplatz des Birkenhofes angekommen freuen sich Mensch und Tier über eine gelungene Wanderung.

Mein Fazit:

Eine tolle Wanderung im frühlingshaften Hunsrück. Der blühende Raps verleiht dem Wanderweg ein ganz besonderes Flair. Das moderate Wegeprofil ist auch für Wanderanfänger und lauffreudige Kinder gut geeignet.

Hundetauglichkeit:

Wenn Spike sprechen könnte, würde er sagen: „Ein toller Wanderweg, auch für mich als Hundesenior.“ Beide Hunde hatten ihren maximalen Spaß. Moderate Steigungen, schöne Pfade sowie nette Wald- und Wiesenwege. Also alles, was das Hundeherz begehrt. Wasser muss mitgenommen werden.

Unsere Wanderung auf dem Hunsrücker Schinderhannespfad findet Ihr HIER!