Marker- & Clickertraining

Marker.- & Clickertraining


Wenn wir uns mit Marker- & Clickertraining beschäftigen, müssen wir erstmal die Begriffe primäre und sekundäre Verstärker erklären und verstehen.


Zu den primären Verstärkern zählen zum Beispiel: Nahrung, Wasser, Zuwendung, Bewegung, Ruhe. Also alles Verstärker die, die Grundbedürfnisse des Hundes stillen.


Zu den sekundären Verstärkern zählt der Marker = Markerwort/Clicker.


Im Hundetraining über ,,positive Verstärkung" machen wir uns diese beiden Verstärker zu Nutze.


Zunächst als unbedeutsamer Reiz wird der sekundäre Verstärker - in unserem Fall das Markerwort und/oder das Klickgeräusch des Clickers mit dem primär Verstärker gekoppelt.


Merke: Erst durch die Verbindung von Reiz und primärem Verstärker wir der Marker zum sekundären Verstärker.




Das bedeutet:


Der sekundär Verstärker (Markerwort oder Click)  kündigt den primären Verstärker an, und wird zum Versprechen, dass immer eine Belohnung erfolgt. (Lob, Futter, Spielzeug ....)

Timing & Vorteile:


Der Marker sagt dem Hund „zeitgenau“, dass das gezeigte Verhalten richtig und erwünscht ist.

Beim Aufbau – Konditionierung auf den Marker/Clicker – und im Training ist es deshalb wichtig, auf das „richtige Timing“ zu achten.

Ein weiterer Vorteil des Markertrainings besteht darin, dass wir dem Hund auch über eine größere Distanz ein positives Feedback geben können.

Des Weiteren bewirkt es einen bewussteren Aufbau einzelner Trainingseinheiten, denn der Hund konzentriert sich nicht auf das Futter oder Spielzeug, sondern auf die ihm gestellte Aufgabe.


Belohnungssysteme:


Das Belohnungssystem ist – nach dem Aufbau – stets vielfältig und erfolgt in Form von bedürfnisgerechten Belohnungen, Umweltbelohnungen, mit zugewandtem, aktivem Loben oder mit hochwertigen Leckerlis.


  • Bedürfnisgerechte Belohnung: sich vom Auslöser entfernen dürfen ....
  • Umweltbelohnungen: buddeln, schnüffeln dürfen, hinsehen dürfen ....
  • aktives Loben: Lobwort, streicheln, mit dem Hund spielen ....
  • Hochwertige Leckerlis: Käsewürfel, Hühnerfleischwürfel .... (je nach Verträglichkeit)


Aufbau des Marker = Markerwort & Clicker :


Die Konditionierung des Markers beginnt zunächst mit Futter.

  • Damit der Hund nicht zu dick wird, macht es Sinn, die tägliche Futterration dafür zu verwenden.

 

Nützlich und sinnvoll ist es zudem ein Start- und Endsignal zu etablieren.


Zum Beispiel:

  • Startsignal: Wollen wir clickern, los geht's
  • Endsignal: Schluss, Pause, fertig

Zu Anfang werden ca. 5 - 10 x geclickt - in 2-3 Sitzungen - *je nach Aufmerksamkeitsspanne des Hundes


In der Praxis sieht das also dann so aus:


  • Startsignal, Click, Belohnung: C & B = 5-10 x - Pause - C & B = Pause - C & B // Endsignal / 2-3 x täglich


Pfiffige Hunde verstehen und verknüpfen das Clickgeräusch und/oder das Markerwort sehr schnell mit der Gabe von Futter.


Merke:

  1. Erst clicken, dann zum Futter greifen!
  2. Beim Aufbau des Markers muss der Hund noch nichts dafür tun. Es geht rein um die Konditionierung auf den Marker
  3. Clicker und Markerwort werden jeweils getrennt voneinander aufgebaut. Nach der Etablierung können beide gemeinsam verwendet werden. - Markerwort, clicken, belohnen -
  4. Der Marker ist ein Versprechen auf Belohnung, das heißt: Er kennzeichnet ein erwünschtes Verhalten und ist nicht gleichzusetzen mit Lob.


Möchtet Ihr ein Markerwort etablieren, achtet darauf dass dieses einen markanten Klang hat und nicht in eurem täglichen Sprachgebrauch vorkommt. Zum Beispiel: Click, Top, Jep


Überprüfung des Markers:


Je nach Hund dauert die Etablierung des Markers, egal ob Clicker und/oder Markerwort, mal kürzer oder mal länger.


Um zu Überprüfen ob der Hund den Marker bereits mit einer Belohnung verknüpft, gilt es dieses zu testen. 


Vorgehensweise:


Der Hund blickt in einen andere Richtung, ist etwas von euch entfernt. Ihr clickt. Wenn der Hund sich dann umdreht und zu euch gelaufen kommt hat er den Marker mit der Belohnung verknüpft.


Generalisieren: 


Damit der Clicker auch an anderen Orten und Situationen einsatzbereit ist, muss dieser generalisiert werden, also mit anderen Positionen, Standorten assoziiert werden.

Wichtig ist ein sehr kleinschrittiger Aufbau. Der Hund soll beim Lernen stets erfolgreich sein. So bleibt der Hund motiviert. Überforderung, Frust und Stress sollen partout vermieden werden.


Marker anwenden:


Ist der Marker erst einmal etabliert, kann man anfangen, die Belohnungen zu variieren und kleine Lektionen einzuüben.
Ich persönlich starte zum Beispiel gerne mit dem „Handtouch“, das heißt, der Hund berührt mit der Nase die Finger meiner Handinnenfläche.

Nach und nach können jetzt immer weitere Elemente erarbeitet werden. Egal ob Impulskontrollspiele, Tricktraining, actionreiche Bewegungsspiele, aber auch Leinenführigkeit, Grundkommandos, Medical Training – alles ist möglich.

Auch bei der Arbeit mit „reaktiven Hunden“ ist das Markertraining ein wertvolles Tool. Hier stehen uns neben Managementmaßnahmen auch „Werkzeuge“ wie beispielsweise „Zeigen und Benennen“ oder „Click für Blick“ zur Verfügung.


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