LahnWeinStieg

Posted on 28.10.2021 // www.sylvias-naturally-heart.de

LahnWeinStieg - Obernhof

Kurzfacts:

  • Rundwanderweg
  • Wegstrecke: 10,7 Kilometer
  • Höhenmeter: 463 m
  • Gehzeit ohne Pause: ca. 4 Stunden

Start- & Endpunkt:

  • 56379 Obernhof
  • Parkplatz an der Lahnbrücke 

Einstieg in die Tour auch in Weinähr möglich.


Der LahnWeinStieg ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden letzten Weinbau treibenden Lahnorte Obernhof und Weinähr. Durch die informativ angelegte Wanderoute wird auch uns dieses Kleinod jetzt zuteil.


Vorab eine Information für Hundehalter:innen


Die Felspassagen sind für einen erfahrenen Wanderhund kein Problem. Die in den Fels eingelassenen, hoch hinausragenden Stahlleitern können Hunde jedoch überwinden können. Hochtragen ist bei einem Hund mit 20 Kilo+ wohl definitiv auch keine Option. Es kann eine leichtere Alternativroute gewählt, dies ist dann allerdings nur der halbe Spaß.


Los geht's !

Uns stand der Sinn nach Mikroabenteuer und Kletterspaß. Deshalb zogen wir heute ohne die Wanderpfoten los.

Gespannt und erwartungsvoll starten wir in die heutige Wandertour. So springt uns auch bereits kurz nach dem Start in Obernhof die Wegmarkierung des LahnWeinStiegs ins Auge. Dieser folgen wir im Uhrzeigersinn in die Borngasse, die im weiteren Verlauf in den Esterweg übergeht. Von dort ziehen wir weiter in die Weinberge oberhalb von Obernhof, wo unser heutiges Mikroabenteuer beginnen kann.

Hui, was für ein Nebel. Aber gerade dieser verlieh dem LahnWeinStieg heute eine ganz besondere Magie.

Gleich zu Anfang präsentiert sich die Wanderroute von ihrer schönsten Seite. Altes und teils erneuertes Mauerwerk führen vorbei an der Terrassenlage der Schreiberlay und halten ungeahntes Weinbergfeeling für uns parat. Voller Begeisterung erreichen wir alsbald den Kassiopeia-Parcours.

Und warum Kassiopeia-Parcours? (Achtung Spoiler!)


Gespickt mit kleinen Botschaften und Weisheiten der Schildkröte Kassiopeia aus dem Film MOMO von Michael Ende, geleitet uns der als Parcours angelegte Wanderweg den steilen Weinberg hinauf. 

Anhand der zu bewältigenden Höhenmeter lässt sich erahnen wie mühselig die Arbeit der Winzer im Weinberg ist.


Die neu angelegte Steinrassel, auch Steinriegel oder Lesesteinwall genannt, gibt einen weiteren Einblick in die Geschichte des Weinanbaus. Steinrassellandschaften bieten oftmals ein Habitat für seltene Pflanzen und Tierarten.

Mit neuem Wissen ausgestattet, gönnt uns der LahnWeinStieg jetzt eine kleine Pause.


Mystisch und in Nebel eingehüllt, leitet uns die Wanderroute in den herbstlichen Wald hinein. In leuchtenden Farben schwebt das Herbstlaub fast lautlos zu Boden, unterbrochen wird die Stille nur vom Rascheln der bunten Blätter unter unseren Wanderschuhen.

My Naturally-Heart ! Wenn das kein Zeichen ist.

Indian Summer im Lahntal !

Was für eine großartige Stimmung. Im Bannkreis der Jahreszeiten lassen sich immer wieder traumhafte Motive einfangen die mein Naturally-Heart entfachen.

Aussichtsturm am Goethepunkt !

Den Wald als Kraftquelle genutzt, peilen wir das nächste Highlight an. Ein Wunsch wird wahr. Schon lange wollte meine Mama zum Goethepunkt oberhalb des Lahntales, heute wurde ihr dieser Wunsch erfüllt.

Die Aussicht bleibt uns allerdings aufgrund des Nebels verwehrt. Getragen von Wanderfreude und Kletterlust lassen wir uns deshalb aber nicht die Laune vermiesen und erobern die erste grandiose Kletterpassage. Moosbewachsene Felsen, seilversicherte Wegabschnitte sowie eine Stahlleiter spornen uns für die weiteren Wanderkilometer dann nur noch umso mehr an.

Ab auf die erste Kletterpassage !

Die Wanderdamen im Kletterrausch !

Auch der Lahnwanderweg gibt uns unterwegs häufiger die Ehre.

Und die zweite Kletterpassage folgt zugleich !

Die zweite Kletterpassage über den urigen Felsenkamm ist mir schon von meiner Wanderung auf der Gelbbachhöhen-Tour bekannt. Heute allerdings glücklicherweise ohne Eis und Schnee. So genießen wir jüngst und gemeinsam auch dieses famose Teilstück des Wanderweges.

Verschnaufpause !

Die erste leicht alpine Wegstrecke absolviert, folgen wir der heutigen Route abermals in den Wald hinein.

Vorbei am Otto-Wolff-Stollen - heute ein Habitat für Fledermäuse - führt uns ein Pfad bergab ins verträumte Gelbachtal. Trockenen Fußes überqueren wir den gleichnamigen Bach über die Holzbrücke des Pegelhäuschens und setzen unsere Wanderung entlang des Flusslaufes weiter fort.

Pegelhäuschen Weinähr am Gelbach


Die Anlage dient der Messung  des Wasserstandes und der Ermittlung des Wasserabflusses. 


Die Messwerte sind Voraussetzung für den Umweltschutz und eine wichtige Grundlage für den Hochwassermeldedienst.

Eine kleine, neu installierte Kneipp-Anlage lädt am Ufer des Gelbaches zum Füße kühlen ein. Aufgrund der Temperaturen lehnen wir aber dankend ab.

Dem Bachlauf folgend finden wir uns an der Landstraße L325 wieder. Hier queren wir die Straße und säumen kurz darauf über seilversicherte, felsige Pfade hinauf zur Schutzhütte Mittelstation, die sich direkt an der Kreisstraße K5 befindet.

Rast an der Mittelstation !

Keine Wanderung ohne Rast! So beschließen wir in der Schutzhütte eine kleine Vesperpause einzulegen.

Let's rock ! Der Weg zum Gipfelkreuz.

Frisch gestärkt verlassen wir die urig eingerichtete Blockhütte und freuen uns auf die nächsten Herausforderungen, die auch nicht lange auf sich warten lassen.

Wieder einmal heißt es wurzelige Pfade, seilversicherte Felsvorsprünge und eine mächtig hohe Stahlleiter zu überwinden. Der treffende Name Weg zum Gipfelkreuz ist wirklich mehr als passend, denn der 200 Meter lange Aufstieg ist der längste und steilste dieser Wandertour. Uns bereitet der fabelhafte Aufstieg eine Menge Spaß und wir kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.


Gute Kondition, richtiges Schuhwerk und Trittsicherheit sind hier definitiv erforderlich. Auch eine Portion Mut und Schwindelfreiheit kann nicht schaden.

Nach gelungener Eroberung erreichen wir den Aussichtspunkt Kreuz. Das angepriesene Gipfelkreuz und die Schutzhütte mit dem passenden Namen Bergstation laden zum Verweilen und Durchatmen ein.


Auch auf meiner Gelbachhöhen-Tour durfte ich einst hier verweilen. Damals war der Aussichtspunkt in ein weißes Schneekleid gehüllt und heute war er umgeben von dichtem Nebel. Dementsprechend war die Aussicht zum wiederholten Mal gleich null. Ja, manchmal ist es wie verhext!

Abstieg nach Weinähr !

Über einen wurzeligen Pfad ziehen wir talwärts in die Gemarkung von Weinähr. Vorbei an der Erdbeer-Schlaaf führt uns der LahnWeinStieg weiter zum Rehberg, der den Einwohner als Bürger-Weinberg-Weinähr dient.

Damit aber immer noch nicht genug der Höhepunkte, finden wir uns alsbald an der Sitzschanze Weinährer Giebelhöll wieder. Ein tolles Projekt.

Frohgelaunt marschieren wir in den Ortskern von hinein. Vorbei an der Alten Linde des Dorfplatzes überqueren wir abermals den Gelbach und lassen uns auf der Wanderroute des LahnWeinStieg einfach weitertreiben.

Kaum aus dem Ort heraus empfangen uns grandiose Felsformationen und die einzigartigen Waldhänge des wildromantischen Lahntales. 

Mittlerweile schon bis zum Rand voll mit Eindrücken, legt der Wanderweg aber nochmals eine Schippe obendrauf.

Nach Umrundung des Bernshahnerkopfes ist das nächste Highlight nicht mehr weit.

Last but not least - der Adelhahn-Klettersteig !

Nichts ahnend, dass uns ein weiterer Klettersteig seine Aufwartung macht, sind wir von dieser Überraschung komplett entzückt. Mit Tatendrang und Wanderlust nehmen wir den letzten alpinen Aufstieg des atemberaubenden Adelhahn-Klettersteiges in Angriff. Ein wahrer Genuss hier zu kraxeln und zu wandern.


Wandern & klettern at it's best !

Schnucki, Bärli & Co. !

Huch, wer wartet denn da ?



Nach Eroberung des Kletterweges hatten wir mal wieder eine tierisch nette Begegnung. Die hier eingesetzten Ziegen dienen der Gehölz- und Bewuchspflege. Ein sehr freudiges Ereignis.


Nach einer mehr oder minder kurzen Kuscheleinheit mit dem lieben Vieh, ließen wir die neugierigen Herrschaften weiter ihre Arbeit verrichten.

Um einige Erfahrungen reicher, wandelt sich die Wanderstrecke jetzt zu einem sanften und erholsamen Wanderweg. Entlang breiter Wald- und Weinbergwege erhaschen wir am Abstecher zum Langenaublick die Aussicht auf Kloster Arnstein und ins Lahntal.

Langenaublick mit Kloster Arnstein !

Endspurt !

Fast geschafft. Über die Pfade der Weinberge lassen wir die Tour nochmals Revue passieren und finden uns nach einer traumhaft schönen Wandertour am Ausgangspunkt in Obernhof wieder.


Die reine Gehzeit ist mit ca. 4 Stunden angegeben, jedoch sollte man sich auf diesem grandiosen Wanderweg ausreichend Zeit lassen. Neben den fantastischen Kletterpassagen finden sich entlang der gesamten Wegstrecke immer wieder traumhafte und einzigartige Highlights. Ein Lob und Danke an alle Mitwirkenden, die zur Erstellung und Umsetzung dieser traumhaften Wanderstrecke beigetragen haben.

Mein Fazit:


Uns hat die Wanderroute des LahnWeinStiegs auf ganzer Linie überzeugt. Wir sind total begeistert.

Die grandiosen Kletterpassagen, die seilversicherten Wegabschnitte mit Stahltritten und Leitern lassen definitiv alpines Feeling aufkommen. Ohne Nebel sind die schönen Aussichten ins Gelbachtal und Lahntal ein wahrer Augenschmaus. Reichlich Kondition, gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und  Schwindelfreiheit sind ein Muss. Ein Wanderweg, der den Namen Traumtour & Qualitätswanderweg 100 % verdient hat. Nicht geeignet bei Nässe, Eis und Schnee.


Hundetauglichkeit:


Die Wanderroute ist für Hunde mit Umgehung der hoch hinausragenden Leitern möglich. Das Prädikat Hundetauglichkeit vergebe ich allerdings nicht. Hier muss/sollte jeder Hundebesitzer/ jede Hundebesitzerin vor der Wanderung die Fitness seines eigenen Hundes realistisch einschätzen können. Wer seinen Hund freilaufen lässt, nehmt bitte Rücksicht auf andere Hundefreunde, die ihre Hunde an der Leine führen wollen/müssen.


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