Der sichere Rückruf

Der sichere Rückruf

Vor allem, wenn der Hund frei laufen darf/soll, ist der sichere Rückruf ein absolutes Muss. Solange der Rückruf nicht funktioniert, gehört der Hund an die Leine oder Schleppleine.

 

Der sichere Rückruf verhindert ungewollten Kontakt zu Artgenossen, bremst ungewollten Kontakt zu Menschen und Fahrradfahrern ab, vermeidet Unfälle in Wald, Wiese und Flur und unterbindet Jagdverhalten.

Bereits im Welpenalter lässt sich der Rückruf spielerisch aufbauen.

Ich persönlich nutze, je nach Ausgangslage, sowohl den einfachen als auch den doppelten Rückruf.


Der einfache Rückruf vs. doppelter Rückruf !

Wie die Namen es schon vermuten lassen, bestehen der einfache Rückruf aus einem einzigen Signal und der doppelte Rückruf aus zwei gekoppelten Signalen. Diese sind zum einen das Umorientierungssignal und zum anderen das Ankersignal.

Daraus ergibt sich, dass sich auch der Aufbau der verschiedenen Varianten jeweils anders gestaltet.


Zusätzlich lässt sich zu den oben genannten Rückruf-Variationen noch ein Superschlachtruf aufbauen.

Trainingsaufbau - die ersten Übungen !

Der Aufbau des Rückrufs lässt sich sowohl mit einem Wortsignal als auch mit der Pfeife aufbauen. Oder auch beides gleichzeitig. Weil ich die Pfeife gerne zu Hause vergesse, habe ich den Rückruf mit Wortsignal und Pfeife aufgebaut.

Wie bei allen Lektionen gilt auch hier das Prinzip des kleinschrittigen Aufbaus. Weiterhin sollte die Belohnung motivierend und hochwertig sein. Aller Anfang ist schwer, deshalb startet das Training stets in einer ablenkungsarmen Umgebung. Halte die Übungseinheit kurz.


Und denk bitte dran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Der doppelte Rückruf !

Das Umorientierungssignal 

Es gibt mannigfaltige Gründe, warum wir unseren Hund zu uns rufen wollen/müssen. Dafür benötigen wir zuerst einmal die Aufmerksamkeit unseres Hundes. Hierbei kommt das Umorientierungssignal (= UOS ) zum Einsatz.


Mit einem motivierenden und positiv aufgebauten Umorientierungssignal/Aufmerksamkeitssignal, geben wir dem Hund eine sinnvolle Hilfestellung in schwierigen Situationen.



In dem Moment, wo wir dem Hund das UOS geben, möchten wir die Aufmerksamkeit des Hundes bei uns. Dabei muss der Hund nicht zwangsläufig zu uns kommen, sondern er soll lediglich seinen Fokus uns zuwenden.


Ob wir danach ein Ankersignal, Rückrufsignal, ein Weitersignal oder ein anderes Signal geben, kommt ganz auf die Gegebenheit vor Ort an.

Das Ankersignal !

Das Ankersignal soll den Hund an schwierigen Situationen vorbei lotsen. Ähnlich wie das Keep-going-Signal und die Intermediäre Brücke ist das Ankersignal ein durchgehender Ton beziehungsweise ein durchgehendes Signal.

( Beispiel: Gogogogo ..... )

Sowohl das UOS als auch das Ankersignal werden getrennt voneinander aufgebaut und dann zusammengefügt. 

So soll es im besten Fall aussehen:

Der Hund schnüffelt oder beschäftigt sich anderweitig mit der Umwelt.


  1. Wir geben das UOS (zum Beispiel „Schau mal“ )
  2. Der Hund dreht sich um - oder verlagert seine Körperachse - und schaut uns an.
  3. Wir geben das Ankersignal.
  4. Der Hund setzt sich in Bewegung und kommt zu uns.


Nun besteht die Möglichkeit, dass wir das Herankommen markern/bestätigen oder das bei uns ankommen.


   5. Sobald der Hund bei uns ist, folgt die Belohnung.


Hier richtet sich die Belohnung je nach Hund. Luke liebt Zergelspiele, Whisper liebt Futter. Das heißt, der Hund wird individuell und je nach Vorliebe belohnt.

Der einfache Rückruf !

Der einfache Rückruf besteht aus einem Wortsignal oder einem Pfiff. Manche nutzen dafür auch schlicht den Namen des Hundes. Wichtig ist, dass ein Wort gewählt wird, welches wir im Alltag nicht nutzen. So vermeiden wir Abnutzungserscheinungen.


Ich nutze für den einfachen Rückruf folgende Signale: Für Luke „Zu mir“ und für Whisper das Wort „Achtung“.

Wie schon beim doppelten Rückruf ist auch hier auf einen sauberen Aufbau zu achten.

Der Superschlachruf !

Für absolute Notfälle eignet sich weiterhin der Superschlachtruf. Hierbei arbeiten wir mit dem Jackpot, der dem Hund eine extrem hochwertige Belohnung ankündigt.

Bitte beachtet, dass ich an dieser Stelle keine konkreten Aufbauanleitungen geben kann. Damit der Rückruf in allen Lebenslagen funktioniert, ist ein korrekter Aufbau unabdingbar. Für weitere detaillierte Anleitungen wendet euch gerne an eine Hundeschule eures Vertrauens oder kontaktiert mich über das Kontaktformular.

Mein Fazit:


Einen gut aufgebauten, sicheren Rückruf sollte jeder Hund beherrschen. Wie oben bereits erwähnt verhindert er ungewollten Kontakt zu Artgenossen, bremst ungewollten Kontakt zu Menschen und Fahrradfahrern ab, vermeidet Unfälle in Wald, Wiese und Flur und unterbindet Jagdverhalten. Also die Lebensversicherung schlechthin!

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