Der alltägliche Wahnsinn

Der alltägliche Wahnsinn eines Hundefrauchen's !


Sei es für die Aufnahme einer Podcastfolge oder ein Zeitungsinterview: Eine Frage wird mir fast immer gestellt, und zwar: „Wie sieht ein normaler Tag mit den Hunden bei Dir aus?“

Um diese ein für alle Mal zu klären: Hier also, mit einem Augenzwinkern betrachtet, mein ganz normaler alltäglicher Wahnsinn als Hundefrauchen, Bloggerin und Ehegattin.


Auf, auf in den Tag !

Sieben Uhr am Morgen. Ui, unser Nachbar dreht schon die erste Hunderunde. Ich hingegen liege noch in den Federn. Und auch der Göttergatte neben mir, versucht die Hundebande, die jetzt durch das Schlafzimmer wuselt, zu ignorieren. Dies interessiert die Horde auf vier Pfoten jedoch keineswegs.


Und sogleich spüre ich auch schon die feuchte Hundenase an meinem Arm, die mich auffordert, endlich aufzustehen. Holla die Waldfee, schließlich ist der Nachbarshund ja auch schon auf Tour.


Kurzum: Ich stehe also auf, schmeiße mich in meine Wohlfühlhose und Jacke und starte ebenfalls in die erste Runde des Tages. Der Herr Gemahl indes dreht sich nochmal gemütlich um. Na warte!

Den ersten Streifzug absolviert, serviere ich den Vierbeinern ihr zubereitetes Frühstück. Zwischenzeitlich habe ich zudem noch den Ehegatten, mit einem versehentlichen Klappern des Mülleimerdeckels und einem aufmunternden Befehlston, aus dem Schlafgemach katapultiert. Ja, Multi-Tasking kann ich.

Nachdem Zwei- und Vierbeiner die morgendliche Routine in aller Seelenruhe vollzogen haben, stehen für die Dame des Hauses die üblichen Dinge auf dem Plan. Hausarbeit, Schreib- und Recherchearbeiten und all die Dinge rund um meinen Job als Bloggerin, Hundeexpertin und Autorin.

Gegen elf schaue ich auf die Uhr. Die nächste Hunderunde steht an, also rein in die Hundeklamotten und los geht's. Erst eine Runde mit meinem pubertierenden Plüschmonster und dann mit der alten Hundedame.

Luke auf Tour !

An einem „normalen“ Tag ohne Wandertour bleiben wir meist in den heimischen Gefilden. Mit Wald, Feld und ausgedehnten Wiesenwegen direkt vor der Haustür ideal.


Schon beim Start legt der testosterongesteuerte Jungspund am anderen Ende der Leine so richtig los. Er will jetzt los. Sofort und augenblicklich, ohne Rücksicht auf Verluste: Leinenführigkeit und Rückorientierung interessieren ihn gerade überhaupt nicht.


Puh, einmal tief durchatmen. Wie war das noch in meinem Artikel über die Leinenführigkeit: Ruhig bleiben, den Hund nicht anschreien und versuchen, meine eigenen Tipps zu berücksichtigen. Ok, klappt ganz gut.


Unterwegs baue ich Spiele ein, übe den Rückruf und halte das Hundetier damit bei Laune. So meistern wir auch heute den Spaziergang entspannt und an der ein oder anderen Stelle bin ich sogar mächtig stolz auf mein Hundekind.

Whisper auf Tour !

Zurück von der Tour wechsle ich den Hund, das Geschirr und die Leine. Auch die alte Hundedame möchte noch jeden Tag ihre Runde drehen, auch wenn diese nicht mehr so viele Kilometer und Höhenmeter beinhalten.


So spaziere ich gemütlich mit meinem alternden Wanderpfötchen durch die Pampa. Hier und da schnüffelt die Hundedame genüsslich an einem Mauseloch, und an guten Tagen fällt der Spaziergang sogar etwas länger aus als geplant.

Eindeutig: Das Leben mit einem alten Hund ist entspannt und schön. Gleichzeitig ist auch immer eine unterschwellige Angst da, denn insgeheim wissen wir, dass irgendwann die traurige Zeit des Abschiedes kommen wird. Deshalb genießt und nutzt die Zeit mit euren Fellkindern, so gut es eben geht. Habt keine Angst, erfreut euch an jedem einzelnen Tag über das Glück, ein Hundefrauchen und Hundeherrchen sein zu dürfen.

Stunde um Stunde, Minute um Minute verrinnt der Tag !

Langweilig, ein Wort, das in meinem Sprachgebrauch selten vor kommt. So gestalten sich die nächsten Stunden an einigen Tagen recht gemütlich, an anderen Tagen etwas hektischer. Neben den Enkelkindern, die ihr Recht, die Oma zu sehen, auch einfordern, verbringe ich die Tage damit, die täglichen Dinge zu erledigen, die halt erledigt werden müssen.

Schlafen, Hundephysiotherapie & Co. !

Die Hunde schlafen währenddessen den Schlaf des Gerechten. Ein Hund braucht Schlaf, viel Schlaf! Innerhalb des Schlafens regeneriert der Hund sowohl körperlich als auch geistig. Übrigens: Was gut für den Hund ist, kann für Frauchen doch nicht schädlich sein, oder?

Nach der Schlafenszeit ist der Jungspund jedenfalls topfit und auch die Hundedame ist bereit für neue Abenteuer.


So steht am Nachmittag an manchen Tagen Hundephysiotherapie für die Hundeseniorin auf dem Tagesplan, und der Hundeherr, alias Lucky Luke, Lukiboogie und weiteren merkwürdigen Kosenamen, darf mit Frauchen Lektionen wiederholen, die das pubertierende Hundegehirn momentan in die Sphären des Weltalls gepfeffert hat.

Am späten Nachmittag steht eine Pipirunde im Garten an und dann darf die Hausherrin den Hundeherrschaften auch schon ihr Abendessen kredenzen. Mittlerweile trudelt auch der Göttergatte von der Arbeit ein und wird wie die Hunde mit einem schmackhaften „Fresschen“ verwöhnt. 

Gute Nacht !

Der Rest ist schnell erzählt. Nach dem Abendessen setze ich mich meist nochmal an den Laptop, denke mir Artikel wie diesen hier aus, drehe die letzte Hunderunde des Tages und dann geht's ab ins Körbchen, ähm Bett.


Und morgens um sieben geht der tägliche Wahnsinn von vorne los.

Mein Fazit:


Am Ende des Tages bin auch ich einfach nur ein Hundefrauchen, das mit den Tücken der Hundehaltung leben muss und will. Gott sei Dank.


Trotz meiner fundierten und vielfältigen Ausbildungen in den Bereichen Hundegesundheit und Hundetraining, bin auch ich bei meinen eigenen Hunden oftmals sehr (ausgesprochen, grenzenlos, unaussprechlich) emotional und muss dann in aller Ruhe erst einmal reflektieren. Danach kann ich klar und mit Hundeverstand, die täglichen Dinge, die der Alltag mit Hunden mit sich bringt, meistern. Ach, ich liebe es, Hundefrauchen zu sein, meistens jedenfalls.

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