*Wasservergiftung beim Hund

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Wandern und dann zur Abkühlung ins feuchte Nass. Gerade an warmen Sommertagen eine herrliche Belohnung für unsere Hundepfötchen. Normalerweise stellt dies auch kein Problem dar. Jedoch wissen viele Hundebesitzer nicht, dass der Wasser- und Badespaß im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann!

Um dem vorzubeugen, ist es wichtig die Symptome zu erkennen und zu wissen wie sich eine Wasservergiftung vermeiden lässt. 

Was ist denn überhaupt eine Wasservergiftung ?

Im Körper, egal ob bei Mensch oder Tier, befindet sich der Blutkreislauf in einem harmonischen

Gleichgewicht  = Homöostase. Nimmt der Hund nun aber durch das Plantschen im Wasser oder zum Beispiel durch das ständige Herausfischen von Stöckchen und Bällen aus dem Wasser zu viel Flüssigkeit auf, gerät der Wasserhaushalt und der Blutkreislauf aus dem Gleichgewicht. 

Was passiert dann ?

Durch die Aufnahme von zu viel Wasser gelangt dieses in den Blutkreislauf und lässt den Natriumwert in Blut drastisch sinken. Dies setzt weitere ungewollte Mechanismen in Gang.


Denn, ein ausgeglichener Natriumgehalt ist wichtig für die Nervimpuls-Weiterleitung und diese ist wiederum lebensnotwendig für die Arbeit unserer Nerven, Muskeln sowie der kompletten Wasserverteilung in unserem Organismus. 

 

Der Organismus seinerseits versucht nun dieses Dilemma zu beheben und das Verhältnis von Natrium und Wasser im Blutkreislauf wieder auszugleichen. Der Körper arbeitet nun auf Hochtouren, denn die Körperzellen versuchen jetzt das "zu viel an Wasser" aufzunehmen. So kommt es fataler Weise zu, zu viel Flüssigkeit in den Zellen, die jetzt immer größer und größer werden. 

 

Das Ergebnis:

 

Vor allem das Gehirn und dessen Zellen, die von den Schädelknochen begrenzt werden, stoßen an ihre

äußeren Grenzen. Der dadurch entstehende Druck im Gehirn sorgt für neurologische Störungen, die sich auch wiederum auf andere Bereiche im Körper niederschlagen. (Muskelarbeit ect.) 


Der Körper befindet sich in höchster Alarmbereitschaft!

Symptome auf die Ihr achten solltet:

Folgende Symptome können nach dem Aufenthalt im Wasser auf eine Wasservergiftung hindeuten:


Erbrechen, erweiterte Pupillen, vermehrter Durst, aufgeblähter Bauch (Magen-Darm-Trakt), blasse Schleimhäute und vermehrter Speichelfluss, Koordinationsstörungen und Krampfanfälle, ungewöhnliches Verhalten, Abgeschlagenheit oder Bewusstlosigkeit.


  • Unkontrollierter Urin-Verlust oder umgekehrt zu wenig Urin-Absatz.

Aufgrund dessen, dass die Nieren den Elektrolythaushalt ins Gleichgewicht bringen möchten, wir weniger Urin ausgeschieden wird.

Wie kann ich eine Wasservergiftung vermeiden ?

Vorweg: Natürlich darf sich die Fellnase auch weiterhin im erfrischenden Nass vergnügen und die Pfoten kühlen.


Darauf solltet Ihr aber achten: 

 

Erstens: achtet darauf, dass euer Hund beim Abkühlen, Plantschen, Toben, Spielen und Schwimmen im Wasser nicht zu viel Wasser aufnimmt. Besonders beim Herausfischen von Gegenständen nimmt der Hund in kurzer Zeit eine zu hohe Menge an Flüssigkeit auf. 

 

Zweitens, lasst den Hund nicht nach Spielzeugen, Steinen tauchen.

 

Drittens: Wenn ihr bemerkt, dass der Hund zu viel Wasser aufgenommen hat, beendet die Wasserschlacht sofort und gebt dem Hund ausreichend Zeit, das „Zu viel an Wasser“ wieder abzubauen.

 

Viertens, gebt dem Hund genügend Zeit Urin absetzen zu können. Oft reguliert sich dadurch der Natrium-Wasserhaushalt schon selbst ein wenig. 

 

Fünftens, meidet einfach an heißen sonnigen Tagen,die ohnehin überfüllten Gewässer, Seen.


Die meisten Hunde, meine Lakritznasen eingeschlossen, fühlen sich an solch heißen Sommertagen zu Hause in der kühlen Wohnung sowieso am allerwohlsten.

Was tun wenn ich eine Wasservergiftung vermute ?

Direkt ab zum Tierarzt!

 

Neben leichten Symptomen kann eine Wasservergiftung zu einer lebensbedrohlichen Situation führen und auch Langzeitfolgen- wie zum Beispiel - neurologische Störungen und/oder Lähmungen zur Folge haben.

Auch Koordinationsstörungen können die schlimme Folge sein. Neben einer medikamentösen Behandlung, checkt der Tierarzt die Vital- und Blutwerte und kann so die weitere Behandlung entsprechend einleiten und anpassen. 

Zum Abschluss !

Durch ihr geringes Körpergewicht sind kleine Hunderassen gefährdeter als große Rassen. Dies stellt jedoch keinen Freifahrtschein für ausgiebige Wasserschlachten mit großen Hunden dar. Hier spielen weitere Faktoren wie Konstitution, Kondition eine weitere entscheidende Rolle. 

 

Jedes Jahr erkranken über 200.000 Hunde an einer Wasservergiftung und für viele der Hunde endet der Badespaß leider tödlich. (Statistisch 2 von 3 Hunden!) 

 

Deshalb achtet gut auf eure Fellschnäuzchen. Mit ein wenig Management steht so auch einer genüsslichen Wandertour am Wasser oder einer Abkühlung am See nichts im Weg. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Planschbecken zu Hause im Garten oder den berühmten Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch.


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