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Wanderungen im Winter bei Eis und Schnee sind einfach traumhaft schön, auch unsere Vierbeiner haben eine Menge Spaß dabei. Jedoch gibt es auch im Winter so einiges zu beachten.
So zum Beispiel die Fragen: Hundemantel ja oder nein oder ist Schneefressen ungesund?
Auch der richtigen
Pfoten- & Fellpflege gehen wir auf den Grund, außerdem bekommt ihr tolle Tipps zum Start in eine schöne Winterwanderung.
Kein Kaltstart bitte !
Wer liebt es nicht an einem schönen sonnigen und frostigen Wintertag die Wanderwege unsicher zu machen?
Auch unsere Hunde sind für diesen Spaß zu haben. Jedoch bevor wir ins Abenteuer Winterwanderung starten, sollte der Hund und dessen Muskulatur, Sehnen und Bänder schon ein wenig aufgewärmt sein - dass Gleiche gilt übrigens auch für Frauchen und Herrchen.
Um Muskelverspannungen oder Zerrungen vorzubeugen, helfen
vor
und nach der Wanderung einige nette
Warm-up und Cool-down Spielchen, die den Wauzi auf die Wandertour einstimmen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit zum Hundehalter lenken.
Passive und aktive Warm-up Übungen bereiten die Gelenke, Muskulatur, Sehnen und Bänder des Hundes auf die körperliche Belastung vor und versorgen sie mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen. Gleichzeitig wird die Herz-Kreislauf-Frequenz erhöht und die Durchblutung gefördert.
Wichtig !
Das Warm-up sollte maximal 10 - 15 Minuten dauern, denn es soll den Hund auf die nachfolgende Belastung lediglich vorbereiten und nicht schon ermüden.
Passive Warm up Übungen:
Du streichelst Deinen Hund gerne, dann also los! Streichle oder massiere Deinen Hund einmal kurz komplett von der Hinterhand bis zur Vorhand durch, dies fördert die Durchblutung und bereitet auf das aktive Aufwärmen vor.
Aktive Warm-up Übungen:
Aktive Bewegungsübungen fördern das Gleichgewicht und die Koordination, schulen das Körperbewusstsein des Hundes und damit auch die Trittsicherheit in unebenem Gelände und nicht zuletzt machen sie eine Menge Spaß.
Aktive Bewegungsübungen können übrigens auch schön auf der täglichen Gassirunde integriert werden.
Balancieren auf Baumstämmen, umrunden von Bäumen, da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Als positiver Nebeneffekt fördert es zudem die Bindung zu Frauchen und Herrchen und gleichzeitig wird der Hund auch mental ausgelastet.
Sitz-Platz Übung:
Lass Deinen Hund sitzen, sich hinlegen, sich wieder hinsetzen -> 3-5 mal.
Drehung um eigene Achse:
Lass Deinen Hund sich um die eigene Achse drehen. Drehung mit und gegen den Uhrzeigersinn -> je Seite 3-5 mal.
Slalom ( Acht ) um die Beine des Hundeführer:
Führe Deinen Hund mit einem Leckerchen durch deine Beine, sodass er praktisch eine Acht um Deine Beine läuft.
Stretching und Dehnungs- Übungen:
Stell Dich vor Deinen Hund und führe die Nase Deines Hund mit einem Leckerchen oder dem Hand-Touch nach rechts - nach links - nach oben - nach unten.
Achte dabei auf eine schöne Dehnung - keine Überdehnung - der jeweiligen Muskelpartien!
(Hals- Rücken- Brust- Muskulatur)
Pfötchen geben:
Lass Dir die Pfoten des Hundes geben und führe das jeweilige Hundebein in eine leichte Dehnung nach vorne.
Dehnung der Hinterhand:
Dein Hund soll sich an Dir hochstellen. Dann gehst du je ein, zwei Schritte langsam vor und zurück.
Warmlaufen:
Nach den oben genannten Übungen ist es wichtig, dass der Hund sich auf dem Wanderweg erst einmal einlaufen darf. Gestartet wird im Schritt in flachem Gelände, nach und nach können Tempo und Steigungen eingebaut und gesteigert werden.
Besonders für ungeübte Hunde sind die Aufwärmübungen und Aufwärmphasen von großer Wichtigkeit um Verletzungen und Schmerzen vorzubeugen.
Wer mit seinem Hund Tricktraining macht, kann diese Übungen übrigens schön in das Warm-up integrieren.
Passive und aktive Cool down Übungen regenerieren den Körper nach der Belastung, bauen Schlackenstoffe ab, normalisieren die Atmung und Herz-Kreislauf Frequenz, lösen Verspannungen, lockern und entspannen die Muskeln und deren Strukturen.
Auslaufen:
Nach einer anstrengenden Wanderung sollte der Hund nicht einfach ins Auto gepackt werden. Wichtig ist dass sich der Hund auf dem letzten Kilometer auslaufen kann, heißt: Belastung des Weges und Tempo drosseln.
Dehnungs-Übungen:
Leichte Dehnübungen ( siehe *Warm-up ) lockern die Muskulatur.
Massagen:
Wer weiß das nicht, eine Massage nach einer Wanderung wirkt wahre Wunder. Die Techniken und die einzelnen Massagegriffe wie beispielsweise Streichungen, Zirkelungen, Knetungen, Rollungen, Schüttelungen sollen detonisierend und entspannend durchgeführt werden.
Hundemantel - ja oder nein ?
Eindeutig ja, aber mit einigen grundlegenden Feinheiten. Das heißt:
1.) Hunderassen
Je nach Hunderasse ist auch deren Fell unterschiedlich. So gibt es Hunde, die mit einer sehr starken Unterwolle daherkommen, und andere Hunderassen wiederum haben kaum Unterwolle und sehr feines Oberhaar. Das bedeutet, hier sollte darauf geachtet werden, welche Fellstruktur mein Hund hat, und dementsprechend sollte abgewogen werden, ob ein Hundemantel sinnvoll ist oder eben nicht.
2.) Ältere und kranke Hunde
Als Hundephysiotherapeutin empfehle ich hier definitiv einen Hundemantel für den Hund, denn ältere und kranke Hunde sind anfälliger für Witterungsbedingungen und deren Muskulatur kühlt schneller aus als bei einem gesunden Hund. Dies kann zusätzlich zu Muskelverspannungen, Zerrungen und weiteren immunsystemschwächenden Zuständen führen. Deshalb plädiere ich hier eindeutig für den Hundemantel.
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
Einem gesunden Hund macht Kälte, Eis und Schnee keine Probleme, solange für ausreichend Bewegung, Wärme und Trockenheit gesorgt ist.
Die Fellpflege !
Wobei wir dann auch schon bei der Fellpflege im Winter landen. Unabhängig davon, ob die Fellschnauze nun einen Hundemantel trägt oder nicht. Auch im Winter ist die Fellpflege unabdingbar.
Bei einem Hund mit Unterwolle macht es zum Beispiel keinen Sinn, die ganze Unterwolle im Winter auszukämmen, denn sie bietet dem Hund einen ganz natürlichen Schutzmantel vor dem Winterwetter – genau deshalb wurde der Hund ja von Mutter Natur so ausgestattet.
Allerdings gehört auch im Winter das regelmäßige Bürsten zum Ritual, denn neben dem Effekt der Bürstenmassage bietet ein gut durchlüfteter Pelz mehr Wärme als ein verfilztes Fellkleid – logisch, oder?
Was allerdings gerade für Wanderungen im Schnee sinnvoll ist, sind zum Beispiel das Kürzen der Behänge an den Beinen und das Kürzen des Fells zwischen den Pfotenballen, denn hier setzen sich sonst unangenehme Schnee- und Eiskristalle fest. Wer Hunde mit einem langen Behang hat, kennt das sicherlich.
Pfotenpflege !
Pfotenpflege. Besonders im Winter sollten wir diesem Thema eine hohe Beachtung schenken. Die Pfoten unserer Hunde werden in den Wintermonaten auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
Neben Nässe, Eis und Schnee müssen sie sich oft auch mit menschengemachten Dingen wie zum Beispiel Streusalz auseinandersetzen.
Im Handel gibt es eine Menge Pflegeprodukte für zarte und geschmeidige Hundepfoten. Ich persönlich nutze den Manuka-Balsam von Purapep.
Nach jedem Spaziergang sollte die Pfotenkontrolle zum Pflichtprogramm gehören. So lassen sich rissige und wunde Pfoten schon im Vorfeld vermeiden. Am besten frühzeitig einüben!
Gehwege mit Salz sollten gemieden werden. Lässt es sich trotz aller Vorsicht dennoch mal nicht vermeiden, sollten die Pfoten zu Hause mit warmem Wasser abgespült werden.
Für ganz besonders empfindliche Hundepfötchen bieten Hundeschuhe und Booties einen guten Schutz. Hier muss auf die Passform und Größe genau geachtet werden.
Noch ein Wort zur Krallenpflege, die auch im Winter einer regelmäßigen Kontrolle bedürfen.
Läuft der Hund viel auf hartem Untergrund, nutzen sich die Krallen dabei automatisch ab. Im Winter sind die Untergründe jedoch oft weicher oder man ist ganz einfach etwas weniger unterwegs. Deshalb ist gerade im Winter auf die richtige Krallenlänge zu achten.
Hundefütterung im Winter !
Einige Hunde haben im Winter einen höheren Energiebedarf. Hier sollte die Futterration an die jeweiligen Gegebenheiten, wie zum Beispiel: Bewegung, Schlafrhythmus und weitere Bedingungen, angepasst werden.
Hilfe, mein Hund frisst Schnee !
Direkt vorweg: Schnee gehört nicht in den Hundemagen. Deshalb sollte mit dem Schneeballwerfen oder Fangen gar nicht erst angefangen werden. Ich weiß, dass es sehr verführerisch sein kann, und auch ich selber muss mich im Winterwunderland dazu zwingen, es nicht zu tun.
Fakt ist: Schneefressen kann für den Hund gefährlich sein und zu massiven Problemen führen. Eiskalter Schnee kann zu einer heftigen Reizung des Hundemagens führen, die dann zwangsläufig in einer sogenannten Schneegastritis enden kann. Viele Hunde reagieren mit Magen-Darm-Problemen oder mit Durchfall auf das Schneefressen, andere wiederum erleiden sogar eine Mandelentzündung.
Ein weiterer Grund, das Schneefressen zu untersagen, sind die im Schnee befindlichen Schadstoffe, die beim Verzehr mit aufgenommen werden und auch zu erheblichen gesundheitsschädlichen Missständen führen können.
Meide zugefrorene Gewässer !
Es ist trügerisch: De Eisschicht auf dem gefrorenen See sieht zwar tragfähig aus, aber wirklich beurteilen lässt sich dies nicht. Also meide mit Deinem Hund solche Gefahren. Zudem ist der Hund schnell mal ausgerutscht und zieht sich schlimmstenfalls eine heftige Zerrung oder Schlimmeres zu.
Und zu guter Letzt: Die Hunderunde in den dunklen Stunden.
Welcher Hundebesitzer kennt das nicht? Draußen regnet und stürmt es, und zusätzlich ist es noch oder schon wieder duster. Aber alles Wehklagen nützt nichts. Also schmeißen sich Frauchen oder Herrchen bestenfalls in die dicke Jacke und Gummistiefel und zieht mit dem Hundetier los. Damit wir und unser Vierbeiner aber auch im Dunkel gut gesehen werden, ist es wichtig, sich richtig und sicher auszustatten.
Für Frauchen und Herrchen macht eine Sichtschutzweste mit reflektierenden Streifen Sinn und für den geliebten Vierbeiner darf es im Winter auch ruhig mal ein wenig Blinkblink sein.
Der Fachhandel bietet hier neben reflektierenden Hundewesten auch herrlich blinkende Leuchthalsbänder an, ganz nach dem Motto: Sicher unterwegs im Straßenverkehr, Flur und Feld.
Mein Fazit:
Mit guter Vorbereitung, Vorsorge, der richtigen Hundepflege und einem guten Equipment steht dem Wandervergnügen mit Hund auch im
Winterwunderland nichts im Wege.
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