Kommet und frohlocket. Wow, das hört sich gleich zu Anfang recht theatralisch an. Dabei war ich doch einfach nur wandern. Schlussendlich frohlockten wir angesichts des herrlichen Traumpfades rund um den Waldsee Rieden allerdings tatsächlich.

Vorbei am schilfreichen Ufer folgen wir der heutigen Wanderroute und ziehen entlang des Rehbaches Richtung Rieden. Wer hier der Gesundheit einen Dienst erweisen möchte, darf sich in der hiesigen Kneipp-Anlage ein erfrischendes Fußbad gönnen oder genehmigt sich am Sauerbrunnen einen kräftigen Schluck des eisenhaltigen Wassers.

Wir lehnen beides dankend ab, durchqueren das Eifelörtchen Rieden und stiefeln über einen wurzeligen Pfad auf die Anhöhe des Ortes. Durch die leuchtend grünen Hecken erhaschen wir am örtlichen Aussichtspunkt einen tollen Ausblick über die Eifelregion. Zusätzlich hält eine Infotafel wissenswerte Details parat.

Mit dem gleichnamigen Motto des Ortes: Besuchen, Wohlfühlen, Leben hat auch der zurückliegende Pfadanteil unsere Neugierde geweckt. Deshalb folgen wir dem Traumpfad-Logo in eine Waldpassage und sind gespannt was uns heute noch so erwartet.

Mit majestätischen Buchenwäldern, aussichtsreichen, kurzen Wiesenpassagen und urigen, teils steilen Pfaden windet sich die Wanderstrecke gekonnt durch die Landschaft und lässt keine Wünsche offen. Ein Wanderpotpourri für alle Sinne, die im steten Vorwärtskommen fortwährend angesprochen werden.

Na, wer ist denn da so neugierig?

Schau mir in die Augen Kleines!

Der Gänsehalsturm!

Circa 50 Meter nordwestlich des Berggipfels des Gänsehals steht der ab 1976 erbaute Gänsehalsturm. Der Richtfunkturm der RWE-Tochter Amprion dient als Aussichtsturm und hat eine Höhe von 74 Meter.

Aufgrund der fantastischen Höhenlage von 560 m über N. N. und den zusätzlichen Höhenmeter der Aussichtsplattform ist ein 360° Rundumblick in die Landschaft ein ganz besonders Erlebnis. Neben der Eifel reicht der Blick bei freier Sicht bis ins Neuwieder Becken, nach Bonn, ins Siebengebirge, ins Bergische Land und weit darüber hinaus.

Wir waren extrem begeistert und ich kann euch diesen Aussichtspunkt wirklich ans Herz legen.

Wohin der Blick schweift verrät jeweils die schriftliche Orientierungshilfe an den einzelnen Geländeelementen.

Beglückt und vertieft in unseren schwärmerischen Dialog, tauchen wir nach dem Abstieg vom Turm über eine Holztreppe in eine kurze Mischwaldpassage ein. Der Traumpfad macht auch auf der nachfolgenden Wegstrecke seinem Namen alle Ehre und hält alsbald das nächste Highlight parat.

Über offene Feldflächen führt uns der Wanderweg zur Gänsehalshütte, wo wir eine gemütliche Rast einlegen.

Gestärkt für die letzten Kilometer setzen wir unsere Wanderung beschwingt fort. Facettenreich wie zuvor nehmen unsere Wanderschuhe sowohl Kontakt mit Waldboden als auch mit Wiesenwegen auf. Uns gefällt dieses Wechselspiel der unterschiedlichen Wegestrukturen sehr gut. 

Frohlockend, Ihr erinnert euch, erreichen wir schließlich den grandiosen Aussichtspunkt Udelsheck.

Mir (und Whisper) ist dieses schöne Plätzchen wohlbekannt und Erinnerung an die Wanderung auf dem hier ebenfalls etablierten Traumpfädchen kommen mir zwangsläufig in den Sinn.

Aussichtspunkt Udelsheck!

Das Relief in der Ferne zeigt sich heute sehr verwaschen. Unsere Wanderlust kann dies jedoch nicht stoppen.

Endspurt!

Mein Fazit:

Ihr hab es wohl schon beim Lesen gemerkt, der Traumpfad Waldseepfad Rieden hat mich komplett entzückt. Die Waldabschnitte strahlen eine ganz besondere Atmosphäre aus, die Wiesenwege sind aussichtsreich und auch die Aussichtspunkte sind einfach großartig. Der Gänsehalsturm mit seiner Aussichtsplattform glänzt als weiteres Highlight.

Die Auf- und Abstiege über die schönen Pfade lassen zudem keine Wanderwünsche offen, erfordern jedoch ein wenig Kondition und Trittsicherheit. Rundum eine abwechslungsreiche Wanderroute.

Hundetauglichkeit:

Mit Hund sehr gut machbar. Die Weglänge und die Aufstiege erfordern eine gute Grundkondition. Auf den schmalen Pfaden kann es bei Begegnungsverkehr schon mal eng werden. Wasser muss mitgenommen werden.