Vier-Türme-Tour

Posted on 17.10.2020 // www.sylvias-naturally-heart.de

Vier-Türme Tour ~ Bad Ems

Kurzfacts:

  • Rundwanderweg
  • Wegstrecke: 17,6 Kilometer
  • Höhenmeter: 821 m
  • Gehzeit ohne Pause: 6 Stunden

Start- & Endpunkt:

  • 56130 Bad Ems 
  • Bahnhofsplatz am Bahnhof 

Parkmöglichkeiten: Kostenpflichtige Parkplätze im Parkhaus an der Emser Therme oder in der Grabenstraße. Wer Glück hat, ergattert einen kostenfreien Parkplatz in der Nähe des Bahnhofes.


Heute stand eine ganze besondere Wanderung an. Warum? Ich verrate es euch. Heute war ich mit meinen Bloggerkolleginnen Anita und Claudia vom Wanderblog: https://aktiv-durch-das-leben.de/ gemeinsam auf Wanderschaft. 

Wie der Name der Wandertour schon vorab verrät, steht bei dieser Wanderroute die Eroberung von 4 Türmen  rund um die Kurstadt Bad Ems auf dem Wanderprogramm. Um die 4 Türme zu erobern heißt es jeweils talauf- und talabwärts marschieren. Was für ein Wanderspaß.


Los geht's !

Vom Bahnhofsplatz marschieren wir Richtung Braubacher-Straße, dort halten wir uns geradeaus und laufen bis zur Ecke Winterberger- und Kapellenstraße. Wir biegen in die Winterbergstraße ein und folgen dort unserer gewählten Wanderroute. Total gespannt was uns der heutige Wanderweg präsentiert, säumen wir unserem ersten Etappenziel entgegen.

1. Limesturm auf dem Wintersberg !

Für mich ist die Wanderung in zweifacher Hinsicht besonders. Zum einen dass ich die Wegstrecke gemeinsam mit den zwei Wanderdamen bestreiten kann und zum anderen weil ich die Geschichte des Limes total spannend finde.


(Mehr Informationen und weitere Wanderungen rund um den Limes findet Ihr hier im Blog.)

Wissenswertes zum Limesturm am Wintersberg:


Um die 1850er Jahre wurden die Fundamente des Römerturmes am Wintersberg entdeckt. Wie in der lateinischen Inschrift zu lesen ist, wurde der Nachbau des Turmes 1874 zu Ehren Kaiser Wilhelm I. von Bad Emser Bürger neu errichtet. Damit handelt es sich um die älteste noch erhaltene Rekonstruktion eines Wachtturms am Limes. Das besondere Kulturdenkmal ist zudem gleichzeitig Bestandteil des Unesco Weltkulturerbe. Am Standort des heutigen Turms stand zu früheren Zeiten der Wachtturm 1 des Streckenabschnitts südlich der Lahn. Die Mauern bildeten ein Quadrat von 5,50 m Seitenlänge und waren 76 cm dick. Der Turm hatte in etwa eine Höhe von 5 bis 8 Meter und hatte zudem einen Balkon, von dem man sich mit Signalhörnern oder Signalfeuern verständigen konnte. 5 bis 8 Soldaten verrichteten hier Dienst. Die exponierte Lage des Turmes schenkte freien Sicht über das Lahntal mit der damaligen Furt und auf den Anstieg des Limes zum gegenüber liegenden Westerwald.

Auf zum Malberg !

Hinauf zum Malberg bedeutet allerdings erstmal absteigen Richtung Bad Ems um dann erneut die Höhe des Malberges mit ehemaliger Malbergbahn-Station zu erobern. 

Über die Wintersbergstraße erreichen wir Stadtrandlage, queren abermals die Braubacher-Straße und biegen in die Malbergstraße ein. Durch die Villenpromenade bahnen wir uns schließlich den Weg in den Wald hinein und hinauf zum Malberg. Vorbei an Schloss Balmoral, der Henrietten-Pyramide und dem Schweizerhaus geleitet uns der Wanderweg Schritt für Schritt immer weiter hinauf. 

Am Aussichtspunkt Adolphstempel erhaschen wir den Ausblick ins nebelverhüllte Lahnstädtchen Bad Ems.

Bad Ems im Nebel verhüllt !

Das herbstlich Wetter schränkt die Sicht zwar ein, die Wanderlust ist jedoch ungebrochen. Ja, die Wanderdamen haben eine Menge Spaß mit reichlich Geschnatter und Gelächter.

Entlang der Hangkante oberhalb des Lahntales führt uns die Vier-Türme Tour nach 7,3 Kilometer zu einem genialen Aussichtspunkt. 

Aussicht auf Bad Ems West mit dem alten Bahnhof !

Jetzt wird es etwas tricky, denn am Aussichtspunkt gabelt sich der Wanderweg in verschiedene Wanderwege.

 

Wer zum Malberg wandern möchte, muss einen Abstecher dorthin in Kauf nehmen und dann zur hiesigen Wegekreuzung zurückkehren. Also, gesagt, getan. Wir folgen der Beschilderung über einen Pfad und erklimmen die Hochebene des Malberges mit der ehemaligen Malbergbahn-Station.

2. Turm auf dem Malberg !

Der Malbergturm auf dem Malberg bietet einen netten Ausblick ins Lahntal, hat jedoch keine historische Bedeutung.

Ehemalige Malbergbahn-Station ! 

Nach Besteigung des Malbergturmes und einer ausführlichen Besichtigung des Terrains, kehren wir zum vorherigen Ausgangspunkt zurück und marschieren über herbstliche Waldwege abermals hinab ins Tal. 

Aussicht auf Bad Ems im Tal !

Zurück in der Zivilisation marschieren wir über den Kaiser Wilhelm I. Weg vorbei an der Talstation der Malbergbahn ins Herzstück von Bad Ems. Hierfür biegen wir auf die Villenpromenade ab, unterqueren die Kreisstraße K260 durch den Tunnel und biegen in die Wilhelmstraße ein. In der Innenstadt überqueren wir die Lahn über Kaiserbrücke und wechseln dabei unmerklich von Taunus in den Westerwald. Einige Gehminuten später finden wir uns im Bad Emser Kurpark wieder.


Im Kurpark legen die Damen eine ausgiebige Vesperpause ein. Nicht nur Claudia, sondern auch Anita und mir knurrte mittlerweile der Magen und verlangte nach fester Nahrung.

Kur- und Kaiserstadt Bad Ems ! 

Auf geht's zum dritten Turm  !

Nach unserer verdienten Mittagspause wandern wir durch den Kurpark, schlendern vorbei an der Spielbank Bad Ems und folgen der leider recht spärlichen Beschilderung in die Grabenstraße. Nach kurzer Wegstrecke heißt es dann tief Luft holen. Der folgende Aufstieg entlang des steilen Pfahlgrabens kostet ganz schön Körner. Belohnt werden wir dafür am Aussichtspunkt am Ernst-Vogler-Weg.


Jetzt rechtsseitig der Lahn, im Westerwald wandernd, gibt die Wanderroute den Blick auf die linkseitige Lahn, und somit in den Taunus frei.

Nach 12,8 Kilometer betreten unsere Wanderschuhe das Höhenplateau der Bismarckhöhe mit dem dazugehörigen BismarckturmAus der hiesigen Wirtsstube weht uns ein verführerischer Duft von deftigem Essen entgegen. Mit eiserner Willensstärke widerstehen wir aber der lockenden Versuchung und wandern frohen Mutes weiter.

3. Bismarckturm auf der Bismarckhöhe, klingt logisch ! 

Oberhalb von Bad Ems thront der historische Bismarckturm. Mit der Grundsteinlegung am 26. Juli 1900 begann die Bauphase des Turmes, der zu Ehren von Otto von Bismarck, Ehrenbürger der Stadt Bad Ems, erbaut wurde.  1901 folgte dann die feierliche Einweihung des zwölfeinhalb Meter hohen Turmes.

Tipp: In unmittelbarer Nähe des Bismarckturmes findet sich die Kurwaldbahn. Wer sich den Aufstieg zu Fuß  ersparen möchte, kann sich wahlweise auch mit der Kurwaldbahn ganz gemütlich nach oben kutschieren lassen.

Weil das Kurgebiet auf der Bismarckhöhe gut besucht ist, halten wir uns nicht länger auf und setzen unsere Wanderung durch den Wald und somit Richtung Turm No. 4 unbeirrt weiter fort. 

Mit fröhlicher Stimmung und kreuz und quer durch das Lahntal rückt die Eroberung des letzten Turmes alsbald in greifbare Nähe. Nach einem kurzen Asphaltweg erklimmen wir in moderatem Tempo den steil hinauf führenden Wiesenweg zum Bad Emser Concordiaturm

4. Bad Emser Concordiaturm !

265 Meter hoch über Kurstadt Bad Ems thront der historische Concordiaturm. Ebenso wie der Bismarckturm fand die Erbauung im Jahre 1901 statt. Das imposante Bauwerk bietet auf seiner Plattform einen Rundumblick ins Lahntal sowie auf die Mittelgebirgszüge von Taunus und Westerwald.

Aussichtsplattform des Concordiaturmes !

Nach der Besichtigung des Turmes mit der dazugehörigen Plattform, gönnen wir uns zur Feier des Tages in der ansässigen Gastronomie einen leckeren Cappuccino mit Sahne und ein Kännchen Früchtetee. 

Gemütlichen Schrittes machen wir uns danach an den letzten Abstieg ins Tal. Unterwegs entdecken wir einzigartige Naturmomente und einige große und kleine Highlights. 

Herbstzeit ist Pilzzeit. Ein grandioses Spektakel !

Heinzelmannhöhlen !

Fast im Tal angekommen, locken uns die leisen Rufe der Heinzelmännchen zu ihren Höhlen. Nur wer ganz achtsam und leise ist, kann sie tatsächlich hören. Das glaubt Ihr nicht? Na, dann schaut euch die Heinzelmannshöhlen doch mal selber an und hört genau hin.

Endspurt ! 

Die feschen Heinzelmännchen entlassen uns aus ihren Fängen und wir setzen zum Endspurt an. Vorher wird es jedoch nochmal merkwürdig. Denn nachdem wir die Passage über den Pfad absolviert haben, folgen wir der Beschilderung in ein .... Parkhaus. Eindeutig, der Wanderweg hält einige seltsame Überraschungen parat. 

 

Dem Dunst des Parkhauses entkommen, landen wir erneut in der Grabenstraße. Je nach An- und Abreise ist noch der Rückweg zum Bahnhof zu bewältigen, wo die Wandertour offiziell ihren Abschluss findet.

Weil wir noch etwas Zeit haben, zeige ich Claudia und Anita noch einige Bad Emser Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel den kunterbunten Hundertwasser-Brunnen

Glücklich und frohgelaunt marschieren wir zum Bahnhofsplatz, wo mein Göttergatte uns dankenswerte Weise einsammelt. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung und dem Plan definitiv weitere gemeinsame Wanderungen unternehmen zu wollen, fahren die beiden Richtung Heimat. 


Mein Fazit:

 

Ein sehr schöner Wanderweg der einige Überraschungen und Höhepunkte sowie kulinarische Genüsse in petto hält. Die Beschilderung ist jedoch mehr als dürftig. Hier muss definitiv nachgebessert werden! Aufgrund des Höhenprofiles und der Auf- und Abstiege ist einiges an Kondition gefordert.

 

Hundetauglichkeit:


Mit Hunden gut zu meistern. Das Wegeprofil fordert allerdings Kondition. Begegnungen mit Menschen, Fahrradfahrer und Hunden lassen sich auf dieser Tour nicht vermeiden. Außerdem sollte der Hunde keine Probleme mit der recht quirligen Kurstadt haben. Wasser muss mitgenommen werden.


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