Posted on 04.08.2019 // www.sylvias-naturally-heart.de
Kurzfacts:
Start- & Endpunkt:
Anreise per ÖPNV:
Zielhaltestellen: Kell (Bergewege & Dorfplatz ) oder Jägerheim
Jetzt ist er endlich erobert der Traumpfad ‚Höhlen- und Schluchtensteig‘ in Kell. Viele nette Wanderpassagen und die tollen Trasshöhlen laden zu einer sehr netten Wandertour ein.
Allerdings am Wochenende würde ich hier nicht nochmal wandern wollen. Selbst mit Bussen wurde angereist, um den Traumpfad zu erwandern. Wer kann, sollte den Traumpfad deshalb nicht am Wochenende besuchen.
Los geht's!
Unterwegs war ich mit Hund, Kind und Kegel. Wir haben glücklicherweise die Parkmöglichkeit am Bürgerhaus in Kell gewählt, was sich im Laufe der Wanderung als wahrer Glücksfall erwiesen hat. Wir sind den Traumpfad heute im Uhrzeigersinn gewandert.
Gespannt, was uns heute erwartet, marschieren wir vom Parkplatz am
Bürgerhaus in Kell los und folgen der Zuwegung ca. 1 Kilometer bis zum Portal des heutigen Traumpfads.
Zunächst führt uns die Route durch den Ort und dann in den Wald hinein. Dort stoßen wir dann auch schon auf unsere heutige Wegemarkierung, der wir mit Wanderlust folgen.
Leicht bergauf machen wir uns an der Weggabelung auf dem oberen bzw. linken Abzweig auf den Weg.
Vorbei am Aussichtspunkt ‚Schweppenburg‘ wandern wir weiter zum Aussichtspunkt ‚Schöne Aussicht‘. Hier hat man einen fantastischen Ausblick ins Brohltal, auf die Vulkanlandschaft und auf das weitere Umland.
Entlang des Hermann-Löns-Pfads geht es auf dessen Hangflanke steil bergab zum Gasthaus Jägerheim. Hier queren wir die leider viel befahrene Landstraße L113 und stoßen auf das Eisenbahnviadukt der Brohltalbahn.
Auf dem folgenden Wiesenweg wandern wir weiter und sehen schon nach kurzer Zeit den Eingang zu den namensgebenden Trasshöhlen.
Kurz zur Geschichte:
Als vor vielen Millionen Jahren der Laacher See ausbrach, schoss ein Gemisch aus Lavapartikeln und Gasen gen Himmel. Diese lockeren Materialien der Glutlawine sind im Laufe der Zeit zu einem Gestein verbacken, das man in der Eifel-Region Trass oder auch Trassgestein nennt.
Schon die Römer bauten im Brohltal den dortigen Trass ab und verwendeten ihn unter anderem zum Bauen von Häusern. Feingemahlenes Trassgestein ergibt bei der Zugabe von Kalk und Wasser den bekannten Mörtel, der auch unter Wasser aushärtet.
Die Trasshöhlen! Ein magischer Ort
Schon sehr beeindruckend die gigantischen Höhlen aus Trassgestein.
Jedes Jahr ziehen die imposanten Höhlen etliche Besucher an. Auch wir waren total begeistert. Mit der Magie der Höhlen im Gepäck heißt es für uns weiter zur sagenumwobenen Wolfsschlucht.
Schroffe, urige Pfade, kleine Quellen, tosende Wasserfälle sowie bombastische Felsformationen, die wir uns natürlich aus der Nähe ansehen, sind für uns die absoluten Höhepunkte dieser Wanderung.
Impressionen Wolfsschlucht!
Am Ende der Wolfsschlucht gilt es dann abermals, die Landstraße L113 zu queren, ein echter Wehmutstropfen. Nun gut. Leicht bergauf führt uns der Traumpfad weiter zur Römerquelle, aus der CO2-haltiges Wasser mit leichtem Schwefelgeruch sprudelt. Hier legen wir erstmal eine gemütliche Rast ein.
Auch unser kleiner Hundemann Mecki genießt die Pause und lässt sich ein Stück frische, saftige Melone schmecken.
Sonnenblumenliebe!
Sonnenblumen sind schon immer meine absoluten Lieblingsblumen. Deshalb kann ich auch an keinem Feld mit diesen großartigen, gelben Schätzen vorbeiwandern, ohne sie zu fotografieren.
Nach unserem Picknick heißt es Wanderschuhe schnüren und weiter geht's. Der Traumpfad schwenkt nun in ein Seitental und geleitet uns über einen steilen Pfad hinauf zum Hochplateau mit dem großartigen ‚Siebengebirgsblick‘.
So weit die Füße tragen!
Nach einiger Zeit erreichen wir den offiziellen Startpunkt am Wanderparkplatz Bergewege.
Die Fotos vom extrem vollen Parkplatz erspare ich euch. Wir waren jedenfalls total schockiert. Etliche Busse, zugeparkte Autos und wütende Wanderer, die den Parkplatz deshalb nicht verlassen konnten. Von Traumpfadidylle ganz weit weg. Fairerweise muss ich jedoch sagen, dass sich die Masse an Wanderern auf der Wanderstrecke trotz allem gut verteilt hat. Alleine ist man hier am Wochenende allerdings nie.
Na ja, weiter geht's für uns im Wandertakt!
Am Wanderparkplatz Bergewege queren wir nochmals die Straße und finden uns auf aussichtsreichen Feldwegen wieder. Hier schwenkt der Blick jetzt ins farbenfrohe Pöntnerbachtal. Die abgeernteten Felder und die braun gefärbte Natur lassen den herannahenden Herbst langsam erahnen.
In der weiten Flur laufen wir vorbei an knorrigen Bäumen. Bergab ziehen wir wieder Richtung Wald und lassen uns ins idyllische
Krayerbachtal
treiben. Urige Hecken und wogendes Schilf säumen den Wanderweg hinab zur
Krayermühle.
Auf ins Pöntnerbachtal & Endspurt!
Vom Pöntnertal steigen wir nochmals steil bergauf. Auch unsere kleinste Wanderin hat heute wirklich sehr tapfer durchgehalten.
In vollen Zügen genießen wir zum Abschluss noch einmal die Einzigartigkeit der Natur und ziehen mit vereinten Kräften dem Ausgangspunkt im Wald entgegen. Über die uns bereits bekannte Zuwegung marschieren wir zurück nach Kell, wo unsere Autos ‚brav‘ am Parkplatz des Bürgerhauses auf uns gewartet haben.
Mein Fazit:
Eine wirklich sehr schöne Wanderung mit vielen grandiosen Passagen. Wie oben schon geschrieben, am Wochenende ist der Traumpfad allerdings sehr stark frequentiert – ja, fast schon überlaufen. Deshalb blieb heute leider die erhoffte Magie etwas auf der Strecke.
Nichtsdestotrotz werde ich den Traumpfad deshalb nochmals innerhalb der Woche erkunden.
Gute Grundkondition und ein wenig Trittsicherheit von Vorteil. Familiengeeignet.
Hundetauglichkeit:
Der Wanderweg ist sehr gut mit Hund machbar, allerdings waren sehr viele Hunde hier unterwegs. Wer einen Hund hat, der auf Hundebegegnungen reaktiv reagiert, der lässt den Hund besser zu Hause oder sucht sich einen Wochentag zum Wandern aus. Gute Grundkondition sollte vorhanden sein. Wasser muss mitgenommen werden.
Vorsicht beim Überqueren der viel befahrenen Landstraße L113!
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