ED - Ellbogendysplasie beim Hund

ED - Ellbogendysplasie beim Hund


Das Wort "Dysplasie" steht im medizinischen Bereich für "Fehlentwicklung".

Bei der ED = Ellbogendysplasie handelt es sich also, genauso wie bei der HD = Hüftgelenkdysplasie, um eine Gelenkfehlentwicklung.

Zu beachten gilt, dass beide in keinerlei Hinsicht mit einander in Verbindung stehen.


Was bedeutet dies genau ?


Bei einer vorliegenden Ellbogendysplasie passen die "Gelenkpartner", also Elle & Speiche des Unterarm und die gelenkigen Anteile des Oberarm nicht ineinander, man spricht auch von einer "Inkongruität des Gelenk" = nicht übereinstimmend, nicht passend.

Eine Ellbogendysplasie kann sowohl einseitig, als auch beidseitig in Erscheinung treten.


Betroffen sind oft größere und schnell wachsende Hunderassen. Meist tritt die Ellbogendysplasie bereits im Junghundealter auf. Die Gründe dafür sind auf verschiedener Einflüsse zurückzuführen.


Funktionsweise des Ellbogengelenk :


Das Ellbogengelenk setzt sich aus den 3 knöchernen Anteilen von Elle, Speiche und Oberarm zusammen und ist als "Scharniergelenk" ausgebildet. Funktional ist der Bewegungsradius auf die Beugung und Streckung beschränkt, die Rotation ist nur sehr eingeschränkt möglich.

Entstehung & Ursachen :


Die Entstehung und Ursache einer ED = Ellbogendysplasie ist zumeist genetisch bedingt.

  • ( 70 % - 80 % ) 



Jedoch spielen auch Fehler in der Ernährung & Fütterung des Welpen und Junghundes, sowie eine Überlastung des Bewegungsapparates eine wichtige Rolle.


Während der Wachstumsphase des Hundes schreitet das "Längenwachstum" der Knochen am schnellsten voran. Kommt es in dieser Phase zu Komplikationen in Form von Fehlentwicklungen oder Wachstumsstörungen im Ellbogengelenk - beziehungsweise an den Gelenkflächen, ist die Ausbildung einer Ellbogendysplasie mehr als wahrscheinlich.


Das Längenwachstum ist meist zwischen dem 10. - 12. Lebensmonat des Hund abgeschlossen, deshalb finden wir häufig die Symptome bereits beim heranwachsenden Hund. 

  •  ( 4. - 8. Monat )


Das Zuchtziel sind gesunde Welpen. Erkrankte Hunde erhalten auf Grund dieser "genetisch bedingten Disposition" keine Zuchterlaubnis und werden von der Zucht ausgeschlossen.

Erscheinungsformen der ED = Ellbogendysplasie

Unter der Bezeichnung "Ellbogendysplasie" werden 3 Erscheinungsformen zusammengefasst :


  • 1.) OCD = Osteochrondrosis dissecans
  • 2.) IPA = Isolierter Processus anconeus
  • 3.) FPC = Fragmentierter Processus coronoideus


Eingeteilt wir die Ellenbogendysplasie in verschiedene Schweregrade. Die Ausprägung der Schweregrade orientiert sich dabei hauptsächlich an den arthrotischen Veränderungen und den Knochenausläufern.


Die Charakteristika reicht von Grad 0 = normalen, gesunden Ellenbogen, - bis zu Grad 3 = Gelenk mit schwerer Arthrose, mit knöchernen Ausläufer - größer als 5 mm. 


Symptome & Diagnostik :


Je nach Schweregrad zeigt der Hund Schmerzsymptome beim Gehen, laufen oder Lahmheit.

Auch eine ausgeprägte Bewegungsunlust, ein verändertes Gangbild, Steifheit und Fehlhaltungen der Gliedmaßen, können auf eine beginnende oder bestehende Ellbogendysplasie hinweisen.


Neben der Röntgenuntersuchung, bietet sich zudem eine CT = Computertomographie als weitere Methode der Diagnosefindung an.


Behandlung der Ellbogendysplasie :


Heilbar ist die Ellbogendysplasie nicht. Durch verschiedene Behandlungsmethoden kann die ED und deren klinische Symptome, sowie das Fortschreiten der Erkrankung jedoch hinausgezögert werden.


Welche Behandlung / Therapie angewendet wird hängt maßgeblich vom diagnostizierten Krankheitsbild ab.


Neben der Gabe von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten, ist bei manchen Gegebenheiten eine "minimalinvasive Arthroskopie" hilfreich. Um dem Hund ein relativ "normales und schmerzfreies Leben" zu ermöglicht, ist in anderen Fällen eine Operation jedoch unumgänglich.



Gute Dienste bei der Ellbogendysplasie leisten die Hundephysiotherapie & Hundeosteopathie.


Als erstes steht die Schmerzreduzierung / Schmerzlinderung im Mittelpunkt. Weitere Ziele sind der Aufbau der Muskulatur, die Wiederherstellung der Beweglichkeit, die Lösung von Verspannungen auf Grund von Fehlbelastungen sowie die Steigerung des allgemeinen Wohlbefinden des Hundes.

Was kann ich als Hundehalter präventiv = vorbeugend machen ?



Damit der Hund bereits im Welpenalter gut ins Leben startet, sollte von Anfang an auf die richtige Ernährung und Fütterung geachtet werden.

So spielen zum Beispiel der Calcium.- und Phosphorgehalt im Hundefutter des Welpen eine entscheidende Rolle.

Je nach Bedarfswert des Hundes empfiehlt sich eine Calciumgehalt von 0,9 - 1,6 % im Futter/Trockenfutter, sowie ein "Calcium-Phosphor-Verhältnis" von 1,3 bis 2 : zu 1= ( Ca:Ph )

Mit steigendem Alter sollten die jeweiligen Werte individuell an den einzelnen Hund angepasst werden.


Neben der Fütterung, muss auch die Biomechanik, sowie die "körperliche Auslastung" des Hundes berücksichtigt werden.

Gesund aufgebaut und korrekt ausgeführt spricht bei einem gesunden Hund nichts gegen eine aktive Auslastung. Weder Unterforderung, noch Überlastung des Hundes muss das Ziel sein.


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