Himmel & Höllenberg

Posted on: 16.07.2024 // www.sylvias-naturally-heart.de

Himmel & Höllenberg

Kurzfacts:

  • Rundwanderweg
  • Wegstrecke: 6,4 Kilometer
    Höhenmeter: 207 m
  • Gehzeit ohne Pause: ca. 1,5 - 2 Stunden


Start- & Endpunkt: 

 

  • 65385 Assmannshausen
  • Parkplatz Höllenbergstraße


Anreise per ÖPNV:

Mit Bus und Bahn erreichbar. Rheingaulinie -

Haltestelle Assmannshausen


  • Zuwegung ist jeweils ausgeschildert

Nachdem ich zwei Tage im Rheingau mit Sightseeing, Gaumenfreuden und jeder Menge neuer Entdeckungen verbracht hatte, schnürte ich am dritten Tag die Wanderschuhe und erkundete die Rieslingschleife ‚Himmel und Höllenberg‘ rund um Assmannshausen. 


Laut Wetterbericht sind an diesem Tag Temperaturen über 30 Grad vorausgesagt. Ein Marsch entlang üppiger Weinberge mit vielen Freiflächen und Hitze von oben ist also vorprogrammiert.

 

Aber hey, bewaffnet mit gutem Sonnenschutz, einer Sonnenbrille, einer geeigneten Kopfdeckung und einer Portion Frauenpower lässt sich eine Wanderung auch bei solchen Wetterprognosen bewältigen. Die Hunde relaxen derweil zu Hause in der kühlen Wohnung.


Los geht's!

Gemeinsam mit meiner Mama ziehen wir als Zweiergespann vom Parkplatz in der Höllenbergstraße (L3034) los. Wir entscheiden uns die Laufrichtung im Uhrzeigersinn einzuschlagen.

Nach Überquerung der Landstraße steigen wir stetig talaufwärts und werden sogleich von den ersten Rebstöcken mit üppigem Weinlaub begrüßt.


Das Besondere dran? Der hiesige Weinberg befindet sich im Besitz der Familie Berg, deren leckeren Weine ich bereits am ersten Tag meiner Rheingau-Exkursion in dessen Bauernschänke verköstigen durfte.

Entlang des asphaltieren Wirtschaftswegs wandern wir weiter und werden alsbald mit der Aussicht ins Mittelrheintal belohnt. Unwillkürlich gleitet unser Blick auch hinüber zur Burg Rheinstein, die linksrheinisch in den steilen Hängen von Trechtingshausen in Rheinland-Pfalz thront. 

Gut zu wissen:

Rechtsrheinisch verweilen wir heute in Hessen und linksrheinisch wird uns die Aussicht auf Rheinland-Pfalz zuteil.


Geologische Kurzfacts: Etliche große und kleine Gewässer bilden im geologischen Sinne „natürliche Grenzen“.


Der Rhein bildet auf seinen Stromkilometern ab dem rechtsrheinischen, hessischen Lampertheim (*Grenzübergang Hessen <-> Baden Württemberg) bis zum Bachacharer Werth die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Erst ab dem rechtsrheinischen Niederbachtal und dem linksrheinischen Bacharach schlängelt sich Gevatter Rhein durch das rheinland-pfälzische Mittelrheintal, bis er in seinem Flussverlauf das Bundesland Nordrhein-Westfalen und schließlich die Nordsee erreicht.

Burg Rheinstein - auch Burg Voitsberg und Vaitzburg genannt.

 Prunkvoll schmiegen sich die wehrhaften Burgmauern der Rheinstein in die Steilhänge des Binger Waldes.

Weiter geht's!

Losgelöst von der idyllischen Aussicht knickt die Wanderroute anschließend rechts ab und führt uns zum Assmannshausener Höllenberg, dem Namensgeber der heutigen Tour. 

Bisher gefällt uns die Wanderroute trotz der Temperaturen sehr gut. Ohne Zeitdruck schlendern wir deshalb gemütlich durch die weitläufige Landschaft und erfreuen uns am Anblick der mannigfaltigen Reben, die hier Trauben für den Spätburgunder tragen.

Gut zu wissen: Der Name Höllenberg leitet sich übrigens von Halde (Hang) ab und hat nichts mit der „Hölle“ zu tun.

Die schiefrigen Mauern der Weinberge bieten Flora und Fauna ein einzigartiges Habitat, so wie hier dem „weißen Mauerpfeffer“.

Weiterhin vorbei an unzähligen Wingerten folgen wir der heutigen Beschilderung nach einiger Zeit auf einen Wiesenweg, passieren bergan den Obsthof Heim und ziehen weiter bis zum Bachacharer Kopf.

Und wie von Geisterhand sind die Weinberge plötzlich außer Sicht und die Wiesen am Klosterwald machen sich breit. Der folgende Abschnitt der Wandertour ist recht ‚schlicht‘. Teils müssen wir sogar durch hüfthohe Brennnesseln waten, um der Wegführung wenigstens einigermaßen treu zu bleiben. Nun ja.

Wenngleich auch der vorherige Abschnitt nicht so ganz unseren (Wander-) Vorstellungen entspricht, flackert spätestens im Aulhauser Bachtal die Wanderlust wieder auf. Urige Pfade, moosbewachsenes Totholz, schroffe Felsen und das Gluckern des Bachs läuten talabwärts glanzvoll den Schlussakkord ein. 

Endspurt im Aulhauser Bachtal!

Erfrischt durch die Kühle des Bachgrundes ziehen wir noch einmal vorbei an üppigen Weinreben und dem Staatsweingut Assmannshausen und finden uns nach einer kleinen, feinen Wanderung am Parkplatz an der Höllenbergstraße wieder. Mit netten Eindrücken treten wir entschleunigt die Heimreise an.


Mein Fazit:


Erst einmal: Wir fanden die Tour wirklich sehr nett. Allerdings ein, zwei Kritikpunkte haben wir: Zum einen hätten wir uns im Wegverlauf – trotz der Kürze der Tour – einfach mal eine Sitzgelegenheit für einen gemütlichen Rast gewünscht, und zum anderen waren einige Abschnitte im Klosterwald komplett zugewuchert. Der erste Abschnitt durch die Weinberge und das letzte Teilstück besitzen jedoch echtes Wanderwegpotenzial.


Hundetauglichkeit:


Im Allgemeinen ist die Wanderroute mit Hund einfach zu meistern. Im Sommer sind die Wege entlang der Weinberge sowie die Asphaltpassagen allerdings brütend heiß. Also nichts für treue Hundepfoten. Im Frühling,  Herbst oder Winter lässt sich die Tour problemlos mit Hund absolvieren. Wasser muss mitgenommen werden.

Share by: