Posted on: 21.01.2024 // www.sylvias-naturally-heart.de
Kurzfacts:
Start- & Endpunkt:
Alternativer Start- & Endpunkt mit Zuweg:
Wenn ich gleich zu Anfang eine Zusammenfassung geben sollte, würde diese so lauten: Wie eine Fährtenleserin war ich auf Erkundungstour im Wispertal, erspähte allerlei Wildtiere und Natur, trank Glühwein mit wildfremden Menschen und war dank des göttlichen Wetters und Schnees schlussendlich einfach nur glückselig und beseelt.
Aber erst mal von vorne und warum ich doch zwischendurch fluchend unterwegs war.
Los geht's !
Schon auf der Hinfahrt in den Wispertaunus glitzern die Eiskristalle wie Tausende kleine Diamanten auf den Feldern am Straßenrand. Mal wieder die richtige Entscheidung getroffen, denke ich so bei mir.
Aufgrund der Anfahrt parke ich mein Auto am alternativen Wanderparkplatz am Geisberg und marschiere von dort die 300 Meter Zuwegung zum Portal des heutigen Wisper Trails Wisper Geflüster. Wie es das Schild am Startpunkt empfiehlt, mache ich mich gegen den Uhrzeigersinn auf die Wanderstrecke.
Schollesbamm !
Begleitet von strahlendem Sonnenschein erreiche ich bereits kurze Zeit später den Aussichtspunkt am Schollesbaam. Auf dem schneebedeckten Höhenplateau wird mir zugleich eine einzigartige Panoramasicht zuteil.
Panoramablick ins Wispertal !
Ein absolutes Postkartenmotiv in winterlicher Kulisse. Der Wispertaunus ist auch im Winter einen Besuch wert.
Winterwunderland = Wanderwunderland !
Mit knirschendem Schnee unter den Sohlen ziehe ich weiter und folge der Route des Trails jetzt nordwärts, mal talabwärts, mal auf flachen Feldwegen in Richtung des Heidenroder Ortsteils Wisper.
Die Landschaft ist heute einfach unübertrefflich. Die Sonne lässt die Schneeflocken funkeln, der blaue Himmel verbreitet schon fast frühlingshafte Stimmung und die mit Eis überzogenen mächtigen Buchen entlang des Weges flüstern eine wohlklingende Melodie. Kurzum: Ein Wandertraum.
Altes Backeshaus in Wisper !
Auf Spuren der Wisperer Heide senkt sich die Wanderroute abermals steil hinab ins Tal und führt uns in den ca. 100 Einwohner zählenden Ort Wisper. Charmanter Mittel- und Blickpunkt des Ortes ist eindeutig das alte Backeshaus aus dem Jahre 1751, das originalgetreu restauriert wurde.
Am Backeshaus steige ich den Treppenaufgang zur Naurother Straße empor und folge dort der Beschilderung auf einen schmalen Pfad, der sich jedoch nach kurzer Zeit aufgrund von Windbruch als unpassierbar herausstellt.
Auf- und nieder immer wieder !
Also zurück in den Ort und nach einer Lösung suchen. Da sowohl der 1 Kilometer lange Pfad der heutigen Wanderroute als auch die 900 Meter lange Naurother Straße zum nächsten Etappenziel am Wispersee führen, entscheide ich mich wohl oder übel für die selbst auferlegte Umleitung.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dem Wispertaunussteig über einen schroffen Felsenkamm zum Wispersee zu folgen, heute mit Schnee und Eis bedeckt, jedoch ebenfalls keine Option.
(Meldung an die Wisper Trail Organisation ist bereits erfolgt.)
Der Wispersee im Winterkleid !
Auf der eisigen Straße komme ich gut voran. Vorbei am Wanderparkplatz Strupsel kreuze ich eine Wiese und nach 300 Metern liegt mir der sehnlichst erwartete Wispersee endlich zu Füßen. Dank des Wetters ist rund um den zugefrorenen See einiges los. Deshalb mache ich nur kurz ein Foto und wandere fleißigen Schrittes weiter.
Natur pur. Fantastischer Wispertaunus !
Heute zeigt das Wispertal, dass es auch im Winter mit Natur- und Tierwelt glänzen kann. Nicht nur urige Felsen, Moos und allerlei Blattwerk säumen fortan die Marschstrecke, auch Rehe und ein Fuchs geben sich an den flankierenden Waldhängen ein Stelldichein.
Ich bin total begeistert und ziehe so beschwingt 1,8 Kilometer talaufwärts durch das Auen-, Wald- und Wiesental.
Hexenmüllerplatz !
Schließlich erreiche ich den Hexenmüllerplatz. Dieser ist mit einer großzügigen Grillhütte mit Sitzgelegenheit ausgestattet. Weil ich heute keine Rast einlegen möchte, folge ich der Beschilderung nach links auf den Waldweg.
Üppig beladen mit Schnee hängen manche Äste tief in den Weg. Immer wieder lausche ich in den Wald hinein, halte weiter Ausschau nach den Tieren des Waldes und finde mich schließlich an einer V-förmigen Wegkreuzung wieder. Hier sind allerlei Wanderwege ausgeschildert und auch die Markierung des Wisper Trails findet sich.
Mittig thront sie an der V-Gabelung. Na Bravo, mit einer Fifty-fifty-Chance folge ich wie eine Fährtenleserin einfach den Fußspuren, die sich bereits im tiefen Schnee abzeichnen, und entdecke alsbald die erlösende Markierung. (Es war übrigens der rechte Abzweig.)
Hirschalarm, Glühwein, Wanderglück !
Fröhlich stapfe ich durch den tiefen Schnee hinauf in den Heidenroder Ortsteil Springen. Und dann, wie aus dem Nichts, springen mir zwei Hirsche fast vor die Füße. Über die ausladende Hochfläche am Ortsrand laufen die hübschen Tiere im Galopp über das Feld und sehen dabei majestätisch aus. Welch ein grandioses Erlebnis.
Damit aber noch nicht genug des Ganzen. Nachdem ich fasziniert eben jenes Feld selbst umrundet habe, werde ich von einigen picknickenden Einheimischen spontan zu einem Glühwein eingeladen.
Auf meine Frage, was sie hier machen, erhalte ich die Antwort: Das Wetter genießen und sich die Sonne aus dem A… „Allerwertesten“ scheinen lassen. Meine Antwort: Aha. Ja, kann man mal machen.
Nach ein wenig Small-Talk leere ich meinen Becher mit dem wohlschmeckenden Glühwein, bedanke mich recht herzlich, wünsche noch einen schönen Tag und setze auf der nachfolgenden verschneiten Wiesenpassage zum Endspurt an.
Endspurt !
Ich war heute im Winterwunderland mit azurblauem Himmel und wärmender Sonne unterwegs. Habe etliche Wildtiere gesehen, bin freundlichen Menschen begegnet und zudem durfte ich mal wieder eine schöne Wandertour erleben. So versöhnt - mit der teils schlechten Wegemarkierung - marschiere ich im gemütlichen Tempo meinem heutigen Start- und Endpunkt entgegen.
Mit einem Blick zurück ins Wispertal gehe ich entlang der 300 Meter langen Zuwegung zurück zum Wanderparkplatz am Geisberg und mache mich auf den Heimweg.
Mein Fazit:
Wie immer hat mich auch dieser Wisper-Trail überzeugt. Heute hatte ich wunderbares Wanderwetter und die winterliche Kulisse verlieh dem Ganzen einen ganz besonderen Reiz. Die Wegstrecke entlang der rauschenden Wisper ist im Sommer sicherlich das Highlight. Abwechslungsreich führt die Route hauptsächlich durch Wald und gelegentlich über aussichtsreiche Höhen mit Wiesenwegen. Aufgrund der Distanz und Höhenmeter ein Wanderweg, der mit Grundkondition gut zu meistern ist.
Hundetauglichkeit:
Mit Hund gut geeignet. Wasser ist zwar reichlich vorhanden, sollte jedoch vor allem im Sommer trotzdem mitgenommen werden.
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