Posted on 24.04.2022 // www.sylvias-naturally-heart.de
Kurzfacts:
Aufstieg: 738 m // Abstieg: 750 m
Startpunkt:
Endpunkt:
An- & Abreise - per Auto oder der Bahn:
Bahnhof in 56379 Obernhof ( von dort der Beschilderung des Lahnwanderweges folgen. )
Rückfahrtmöglichkeit ab Bahnhof in 56130 Bad Ems bis 56379 Obernhof
Nachdem der Wetterbericht doch kein Recht behalten sollte, entscheide ich mich am späten Sonntagvormittag die 18. Etappe des Lahnwanderweg in Angriff zu nehmen.
Zwar zog sich der Himmel im Laufe der Wanderung verdächtig zu, aber bis zum Etappenziel konnte ich fast die ganze Zeit in T-Shirt laufen und kam trockenen Fußes in Bad Ems an.
Also folgt mir gerne bei der Eroberung der 18. Etappe des Lahnwanderweges und erlebt mit mir einzigartige #Lahntalmomente.
Es ist also mal wieder so weit. Ich starte zu einer meiner Solotouren.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mit meinen Hunden 24 Stunden, 7 Tage die Woche zusammen zu sein. Ich genieße die Zeit mit den Hundepfoten ganz intensiv. Ebenso bin ich aber auch gerne mal alleine auf Wandertour.
Denn, dann kann ich meinen Gedanken frei nach hängen, muss nur auf mich und meine eigenen Bedürfnisse achten, kann mein Tempo selbst bestimmen und muss nur meinem eigenen Rhythmus folgen.
Diese Solotouren schenken mir neue Energie für den Alltag und bringen mein inneres Gleichgewicht wieder ins Lot.
Also tief durchatmen und nix wie los !
Netterweise fährt mich mein Göttergatte zum Startpunkt nach Obernhof. Von dort starte ich an der Lahnbrücke in meine heutige Wanderung.
Mit Rucksack, Wanderstöcken und Verpflegung gewappnet, betreten meine Füße, nach einer kurzen Zuwegung, kurz vor dem zwölf Uhr Glockenschlag den Lahnwanderweg.
Das erste Teilstück durch die Weinberge und Felshänge von Obernhof ist mir bereits bestens vertraut. Durfte ich diese doch schon auf der Wanderung auf dem LahnWeinStieg kennenlernen. So hinterlasse ich hier also zum zweiten Mal meine Fußspuren.
Erst über Weinbergwege, wenig später über wurzelige Pfade, erreiche ich den mir bekannten Adelhahn- Klettersteig, den ich heute jedoch bergab absolvieren muss.
Bergauf war wesentlich angenehmer, aber egal. Mit Wanderlust meistere ich die Kletterpassagen und kann auf dem darauf folgenden Pfad erstmal kurz durchschnaufen.
Adelhahn-Klettersteig !
Leiter für Leiter und Sprosse für Sprosse, steil abwärts. Im unteren Teil des Adelhahn-Kletterweg erleichtern Stahltritte und Stahlseile den Abstieg.
Für Hundepfoten nicht geeignet.
Ab ins Gelbachtal !
Vorbei an über und über mit Moos bewachsenen Felsen, führt mich der Lahnwanderweg jetzt talwärts nach Weinähr im schönen Gelbachtal.
Der namensgebende Gelbach hat reichlich Wasser und begleitet mich rauschend bis zu dessen Überquerung am Ortsausgang.
Wissenswertes:
Der Gelbach hat eine Gesamtlänge von 39,7 Kilometer und erschließt damit die Regionen des südlichen Westerwalds, sowie des Rhein-Lahn Kreises. Gespeist wird er hauptsächlich von zwei Quellflüssen. Diese sind zum einen der Aubach = linker Oberlauf und zum anderen der Stadtbach = rechter Oberlauf. Am Zusammenfluss in Montabaur gehen beide in den Gelbach über, der dann in Obernhof in die Lahn mündet. Zusätzlich fließen dem Gelbach 16 weitere kleine und größere Zuflüsse entgegen.
Tal runter, Tal rauf !
Das Motto des Lahnwanderweg lautet heute definitiv: ,,Tal runter, Tal hinauf und das Ganze bitte noch einmal" .
Also nehme ich nach Überquerung der Straße die Beine in die Hand und marschiere den vor mir liegenden Anstieg brav hinauf. Dass es noch steiler werden sollte, ahnte ich dort zum Glück noch nicht.
Aber jammern und fluchen nützt ja nichts. Ich hab's probiert, nützt tatsächlich nichts, deshalb also weiter im Wandertakt. Flankiert von Wald, Felsen und allerlei Gewächsen, finde ich mich nach reichlich erwanderten Höhenmeter am Aussichtspunkt Hohe Lay ein.
Felsplateau Hohe Lay !
Der Aussichtspunkt Hohe Lay ist mir wohlbekannt. Von den Wanderwegen im Nassauer Land bin ich schon etliche gewandert, so auch die Tour 2 - Hohe Lay mit Startpunkt in Nassau.
Auf Grund meines späten Startes, halte ich mich nur kurz an der Hohen Lay auf und ziehe, nach einem kurzen Plausch mit einem anderen Wanderer, wenig später über einen aussichtsreichen Pfad abwärts Richtung Nassau an der Lahn.
Auf dem Weg ins Tal weht mir der süßliche Duft der umliegenden Rapsfelder entgegen. So beflügelt ziehe ich mit purer Wanderliebe in Nassau ein. Nach soviel Ruhe und Natur wirkt die Stadt jedoch schon fast befremdlich. Deshalb heißt es für mich schnell raus aus dem Rummel und wieder rein in die friedliche Idylle des Waldes.
Ich überquere die Nassauer Kettenbrücke und folge schon wenig später dem Lahnwanderweg mal wieder hoch hinaus. Was auch sonst!
Vorbei am Freiherr-von-Stein Denkmal lasse ich die Zivilisation schon bald wieder hinter mir.
Anmerkung:
Wer möchte kann ab hier einen Abstecher zu Burg Nassau unternehmen. - Hin- & Rückweg: 1,4 Kilometer
Freiherr-von-Stein Denkmal !
Die nächsten 4 Kilometer bis zum Aussichtspunkt Kuxlay sind ein wahres Auf- und Ab- der Wegeführung und der Gefühle. Die durch Wald und wurzelige Pfade geprägt 18. Etappe des Lahnwanderwegs ist wirklich keine Wandertour für ,,Weicheier". Nach jedem abwärts heißt es kurze Zeit später wieder steil aufwärts.
Ich nehme es mit Humor - naja, die meiste Zeit jedenfalls - und erreiche irgendwann den sehnlichst erwarteten Aussichtspunkt.
Der Anstieg ist steiler als es auf dem Bild wirkt. Sehr viel steiler!
Aussichtspunkt Kuxlay !
Weil der Wind mittlerweile kalt aus dem Lahntal nach oben weht und die Wolkendecke auch nichts Gutes verlauten lässt, verspeise ich meine mitgebrachte Verpflegung nicht gemütlich sitzenden am Aussichtspunkt sondern wandere weiter und verspeise meine Verpflegung im Gehen.
Weiter geht's im Wandertakt !
Vom Aussichtspunkt Kuxlay führt mich ein breiter Schotterweg in die offene Wiesenlandschaft oberhalb des Lahntals von Dausenau. Währenddessen hat Wettergott Petrus kein Erbarmen und hüllt die Landschaft auf dem weitläufigen Höhenplateau in ein weißes Kleid aus Dunst und leichtem Nebel.
Dausenau an der Lahn - mit dem schiefen Turm !
Schritt für Schritt und Meter für Meter erobere ich die heutigen Etappe des Lahnwanderwegs. So erreiche ich nach einiger Zeit den staatlich anerkannten Erholungsort Dausenau an der Lahn. Hier überquere ich die Lahnbrücke und halte alsbald Einzug im historischen Ortskern.
In den Gassen des Ortes empfängt mich die St. Kastor Kirche sowie der Ackersturm mit der mittelalterlichen Ringmauer.
Die 1 Kilometer lange Ringmauer umfasst den historischen Ortskern von Dausenau. Sie ist mit ihren 7 Türmen, 7 Toren, Pforten und Durchlässen noch weitestgehend erhalten und wirklich sehr sehenswert.
Nach Besichtigung der geschichtsträchtigen Stadtbefestigung, der Kirche und dem Schiefen Turm, nehme ich entspannt die letzten fünf Kilometer in Angriff.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass es auf der Tour öfter bergauf und bergab geht? Oh, doch schon so oft, hoppla. Nun gut, kreuz und quer durch die blühende Landschaft erobere ich indessen die Gemarkung oberhalb von Bad Ems. Am Reiterhof - am Höhenhaus - genieße ich die Durchquerung der Wiesenwege und sehe beschwingt den letzten 2,5 Wanderkilometer entgegen.
Concordiaturm oberhalb des Lahntal !
Abermals über Pfade, dann wieder über üppig blühende Wiesenwege, geht es ein letztes Mal in die Höhe.
Der 1901 erbaute Concordiaturm ist eins der Wahrzeichen von Bad Ems. Auf 265 Meter Höhe erhebt er sich oberhalb der Kur- und Kaiserstadt. Die aussichtsreiche Plattform bietet einen sagenhafte Ausblick ins Lahntal.
Wer Zeit mitbringt, kann sich in der ansässigen Gastronomie mit Panoramablick und allerlei Leckereien verwöhnen lassen.
Obwohl ich schon ziemlich oft oben auf dem Turm war, erfreut mich die Aussicht und das Motiv immer wieder.
Endspurt !
Auf dem Pfad des Bädecker Felsenweges, hinab in die Kurstadt Bad Ems, statte ich den Heinzelmännchen den obligatorischen Besuch ab und ziehe nach ca. 5 Stunden Wanderzeit in das geschäftige Treiben der Stadt ein. Wahnsinn, was für ein Kontrast gegen die einsamen Pfade und die Stille des Waldes.
Heinzelhöhlen !
Kurpromenade - Bad Ems an der Lahn !
Die Zivilisation hat mich wieder. Entlang der Kurpromenade schlendere ich gemütlich zum Bahnhof wo mein Göttergatte mich wieder abholt. Glücklich und zufrieden treten wir die kurze Heimfahrt an.
Mein Fazit:
Ich bin total begeistert von der 18. Etappe des Lahnwanderwegs. Die Wegstrecke führt sehr viel durch Wald, über schmale, wurzelige Pfade und für ein wenig Nervenkitzel ist am Adelhahn-Klettersteig auch gesorgt.
Sehr gute Kondition, Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind hier definitiv ein Muss.
Hundetauglichkeit:
Mit Hund ist die Etappe - bei Umgehung der Adelhahn-Kletterpassagen - zu meistern. Allerdings erfordert die Wanderstrecke beim Hund eine gute Kondition, Trittsicherheit und guter Gehorsam. Bei Begegnungsverkehr besteht bei den teils sehr schmalen Pfaden keine Möglichkeit zum Ausweichen. Deshalb sollte der Hund gut sozialisiert sein und mit Hunden, Menschen ect. keine Schwierigkeiten haben. Wasser muss unbedingt mitgenommen werden.
Von Etappe zu Etappe:
vorherige Etappe: #17 von Balduinstein nach Obernhof
Ein traumhafte Etappe die kulturelle Highlights und gleichermaßen Natur parat hält.
zur nächsten Etappe: #19 von Bad Ems nach Bad Lahnstein
Die 19. Etappe führt uns von der mondänen Kurstadt Bad Ems ans Mündungsdelta der Lahn in Lahnstein. Ein letztes Mal genießen wir schöne Aussichten und auch der Wanderweg bietet nochmal Wanderfeeling pur.
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