=> Hundefütterung unterwegs <=
Egal ob Tageswanderung, Trekking- oder Mehrtagestouren: Damit unsere Vierbeiner auch unterwegs fit und leistungsfähig bleiben, müssen die Hundeernährung und Fütterung an die speziellen körperlichen Beanspruchungen des Hundes angepasst sein.
Als Hundephysiotherapeutin und Hundeernährungsberaterin liegt mir die gesunde Fütterung unserer vierbeinigen Lieblinge privat als auch in beruflicher Hinsicht sehr am Herzen.
Fütterungsfehler können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, die es deshalb bereits im Vorfeld zu vermeiden gilt.
Hier eine kleine Exkursion in die Hundefütterung:
Wie der Mensch, benötigt auch der Hund essentielle = lebensnotwendige Bestandteile aus der Nahrung, um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, um aus der Ernährung Energie zu gewinnen und um gesund zu bleiben.
Die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes ist eine Hundeernährung die hochverdaulich und ausgewogen ist und alle Nährstoffe enthält die der Hund täglich braucht.
Die 3 größten Bausteine der Ernährung sind:
Zusätzlich spielen Vitalstoffe wie: Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine eine große Rolle in der täglichen Ernährung. Wichtig ist das richtige Mischungsverhältnis aller Nahrungsbestandteile.
Der Proteinbedarf eines ausgewachsenen Hund liegt bei ca. 20 - 40 % der Trockenmasse.
Proteine oder auch Eiweiße genannt - sie sind essentiell, also lebensnotwendig für alle lebenden Organismen.
Jede einzelne Körperzelle wird von Proteinen gebildet.
Der menschliche und tierische Organismus benötigt Eiweiße = Proteine für die Erneuerung, den Aufbau und die Regeneration von Zellen sowie zur Gewinnung von Energie. Des Weiteren unterstützen sie die Funktionen von Muskeln, Sehnen und Bänder.
Proteine sind zusammengesetzt aus den Bausteinen der Aminosäuren.
Pflanzlich Aminosäuren unterscheiden sich in ihrer Bauweise dabei deutlich von tierischen Aminosäuren.
Tierische Proteine sind für unsere Hunde als Canivor bzw. überwiegenden Fleischfresser dabei besser zu verdauen und verwertbar als pflanzliche Eiweiße.
Der Fettbedarf eines ausgewachsenen Hund liegt bei ca. 10 - 65 % der Trockenmasse.
Gesättigte Fettsäuren finden wir vor allem in tierischen Fetten und sind für unsere Hunde besser verwertbar als pflanzliches Fett. Als Energielieferant sorgen Fette für eine gute Verdauung, gesunde Haut und ein glänzendes Fell.
Der Kohlenhydratbedarf in der Hundeernährung ist verschwindend gering.
Allerdings können Kohlenhydrate für Hunde in Zeiten von körperlicher Anstrengung gute Energielieferanten sein, denn sie liefern schnell benötigte und verfügbare Energie. Im normalen Hunde-Alltag sind sie allerdings nicht zwingend notwendig.
Die Grundlage um gesund und leistungsstark zu bleiben ist also eine ausgewogene, artgerechte und an den Hund angepasste, individuelle Hundeernährung.
Übrigens, kein Thema wird in der Hundeszene so heiß diskutiert wie die Hundefütterung.
Die einen füttern Trockenfutter, andere Nassfutter aus der Dose, wieder andere schwören auf Barf oder kochen für ihren Liebling herrliche Gerichte.An dieser Stelle möchte ich auch nicht missionieren, sondern euch die Vielfalt der Hundefütterung für unterwegs vorstellen.
Für welche Art der Fütterung ihr euch schlussendlich entscheidet hängt wesentlich davon ab, wie die regelmäßige Fütterung normalerweise zu Hause aussieht, was euer Vierbeiner verträgt und wie ihr euch euer Packmaß für unterwegs vorstellt.
Solltet Ihr euch für eine
Futterumstellung entscheiden ist es wichtig, dass diese kleinschrittig und über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird. Nur so ist sichergestellt, dass der Hund das neue Futter verträgt und Ihr unterwegs keine unliebsame Überraschung erlebt.
Grundsätzlich können wir bei einem normal aktiven Hund von einem Grundumsatz und einer Gesamtfuttermenge von 2,5 % - 3,0 % pro Körpergewicht des Hundes ausgehen.
Zur vereinfachten Übersicht - siehe nachfolgende Tabelle
Gewicht des Hund in Kg | Tägliche Futtermenge bei => 2,5 % <= | Tägliche Futtermenge bei => 3 % <= |
---|---|---|
5 Kg Hundegewicht | 125 g | 150 g |
10 Kg Hundegewicht | 250 g | 300 g |
15 Kg Hundegewicht | 375 g | 450 g |
20 Kg Hundegewicht | 500 g | 600 g |
25 Kg Hundegewicht | 625 g | 750 g |
30 Kg Hundegewicht | 750 g | 900 g |
Hier spielen die Faktoren Alter des Hundes, Rasse, Haltungsart, Gesundheit sowie Charakter und Temperament eine wesentliche Rolle. Ein junger, aufgeweckter und spielfreudiger Hund verbraucht deutlich mehr Energie als ein alter, ruhiger und gemütlicher Hundesenior.
Für unsere wandernden Hunde bedeutet das: Je länger und anstrengender die Wandertour, desto mehr Energiezufuhr benötigt der Vierbeiner. Hier gilt es den individuellen benötigten Energiebedarf des Hundes zu ermitteln, damit der Hund auch auf Wanderungen ausreichend und ausgewogen ernährt wird.
Hundefütterung - mit Hund auf Wandertour:
Vorab zu den Fütterungszeiten:
Mit vollem Bauch lässt es sich nicht gut wandern. Aber ohne vorherige Fütterung kann der Hund nicht die geforderte Leistung erbringen. Deshalb füttert eure Hunde bitte rechtzeitig vor dem Start der Wanderung.
Nach dem Fressen sollte der Hund mindestens 1-2 Stunden verdauen können. Dies beugt im übrigen auch die gefürchteten Magen-Drehung vor.
Trockenfutter:
Solltet Ihr zu Hause Trockenfutter füttern ist es recht einfach die Portionen einzeln in Ziptüten abzupacken und mitzunehmen. Bei der Fütterung mit Trockenfutter ist auf eine hochverdauliche und qualitativ hochwertige und gute Qualität zu achten. Die Inhaltsstoffe sollten ausgewogen, so naturbelassen wie möglich und frei von künstlichen Füll- Aroma- und Lockstoffen sein.
Vorteil: Je nach Länge der Wandertour kann man sich per Post Päckchen an einen gewünschten Zielort schicken lassen. So spart man unterwegs Gewicht ein.
Nachteil: Man ist sehr unflexibel, denn man muss sich strikt an die vorgegebene Wanderroute halten, so sind eventuelle notwendige Routen Änderungen kaum möglich. Außerdem ist man - je nach Zustellort - auf die Öffnungszeiten von Postämtern angewiesen.
Nassfutter/Dosenfutter:
Nassfutter in Dosen oder Aluschälchen sind sehr schwer und benötigen ein großes Packmaß unterwegs, gerade bei längeren Wanderungen nicht so ideal.
Barf - Biologisch artgerechte Rohkost Fütterung:
Für unterwegs ungeeignet! Wer nimmt schon kiloweise Frischfleisch und weitere frische Zutaten mit.
Allerdings gibt es mittlerweile speziell für die Barf- Hundefütterung auf Wanderschaft und Reisen sehr gute Alternativen:
Der Vorteil des Solar- und Gefriergetrockneten Barf sowie der Trockenfleischwürfel liegt hier ganz klar in der Gewichtseinsparung.
Rechenbeispiel der Firma BALF-Tiernahrung: Biologisch - Artgerecht - Luftgetrocknet - Fleisch
So lässt sich je nach Wanderung also mehr als die Hälfte an Gewicht des Futters einsparen.
Zur Zubereitung wird das Futter mit warmen Wasser aufgegossen und aufquellen lassen bis es verzehrfertig ist.
Wichtig ist neben der richtigen Zubereitung des Futter, dass der Hund zusätzlich noch genügend Wasser zum Trinken angeboten bekommt.
Damit unterwegs ausgewogen gefüttert werden kann, bieten die diversen Futterhändler gleichzeitig Futterzusätze (Öle, Futterflocken, getrocknetes Gemüse und Obst) zur Optimierung und Zufütterung an.
Auch hier gilt:
Wollt Ihr euren Hund auf eine anderes Hundefutter umstellen, sollte dies kleinschrittig und über eine längeren Zeitraum geschehen. Nur so ist gewährleistet dass der Hund das gewählte Futter auch verträgt.
Leckerli's & Co. !
Wer unterwegs den Hund belohnen möchte, für den bietet der Hundefuttermarkt eine reichliche Auswahl an Leckerlis jeder Sorte. Egal, ob für kleine Wauzis oder für große Schlabbermäulchen.
Neben geschnippelten Möhren und Apfel besteht auch die Möglichkeit, zu Hause selber Hundekekse zu backen. Auf längerer Wanderschaft entfällt wohl die Möglichkeit, ständig frisches Gemüse und Obst zu zubereiten, und selbstgebackene Kekse sind meist nicht so lange haltbar, sodass diese für längere Wanderungen auch ungeeignet sind.
Noch ein Wort zu Thema Belohnung: Neben Hundekeksen sind Streicheln, Zergelspiele, Buddeln lassen und Schnüffeln oft hochwertiger im Belohnungssystem des Hundes als ein trockner Hundekeks.
Und zum Schluss noch mein Geheimtipp:
Bananenchips = Diese setzen schnell verfügbare Energie frei. Auch für Hunde deren Impulskontrolle aufgebraucht ist ein toller Snack für zwischendurch. Der
Glycogenspeicher wird kurzfristig aufgefüllt und so kann der Hund zum Beispiel wieder äußere Reize besser verarbeiten und überstehen.
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